AFRIKA/SUDAN - Darfur. Warnung der UNO: Innerhalb eines Monats verlassen weitere 200.000 Flüchtlinge ihre Heimat. Terror und Gewalt blockieren Hilfsmittel für 1,5 Millionen Flüchtlinge.

Mittwoch, 13 Oktober 2004

Rom (Fidesdienst) - Über 200.000 weitere Flüchtling haben im vergangenen Monat die westsudanesische Krisenregion Darfur verlassen. Dies geht aus einem Bericht der Vereinten Nationen zur politischen und humanitären Lage in der Region hervor, wo die arabischen Janjaweed-Reitermilizen weiterhin ihr Unwesen treiben (vgl. Fidesdienst vom 21. September 2004). Das Klima des Terrors und der Gewalt blockieren die Auslieferung von Hilfsmitteln für über 1,5 Millionen Flüchtlinge in der Region. Zwei Mitarbeiter humanitärer Organisationen, ein Engländer und ein Sudanese, starben durch die Explosion einer Mine bei der Fahrt in ihrem Wagen.
Nach Angaben des Koordinators der humanitären Hilfsprogramme der Vereinten Nationen, Manuel Aranda Da Silva, nimmt auch die Zahl der Raubüberfälle auf humanitärer Helfer zu.
Während der vergangenen Monate hatte die internationale Staatengemeinschaft zunehmend Druck auf die Regierung in Khartum ausgeübt und die Beendigung der Gewalt gefordert. Die Vereinten Nationen drohten auch mit Sanktionen gegenüber der Regierung in Khartum. Am 22. Juli hatte der US-amerikanische Kongress eine Resolution verabschiedet, in der die Situation in Darfur als „Genozid“ bezeichnet wird. (vgl. Fidesdienst vom 22. Juli 2004), während Großbritannien und Frankreich die Möglichkeit der Stationierung von Truppen zum Schutz der Zivilbevölkerung in Betracht ziehen.
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, bildete unterdessen eine Untersuchungskommission im Zusammenhang mit der Anklage wegen Völkermord.
Nach Angeben der Vereinten Nationen sind bei Überfällen der Janjaweed-Milizen oder infolge von Hunger und Krankheit in der Region Darfur mindestens 50.000 Menschen gestorben. (LM) (Fidesdienst, 13/10/2004 - 23 Zeilen, 252 Worte)


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