AFRIKA/SOMALIA - Caritas: Nach der Dürre leiden somalische Flüchtlinge nun unter heftigen Regenfällen und „kenianischen Militäroperationen machen die Lage noch komplexer“

Samstag, 5 November 2011

Mogadischu (Fidesdienst) – Nach der Dürre führen nun heftige Regenfälle zu einer weiteren Zuspitzung der Situation der somalischen Flüchtlinge im In- und Ausland. Wie aus Berichten des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) hervorgeht, haben im Flüchtlingslager Dadaab (in Kenia an der Grenze zu Somalia) rund 5.000 Flüchtlinge ihre Unterkünfte durch Überschwemmungen verloren.
„Die Situation wird auch durch die Militäroffensive Kenias gegen die Shabaab-Milizen in Somalia erschwert. Unsere Operationen werden dadurch beeinträchtigt, weil die Sicherheit nicht vollständig garantiert werden kann“, so Frau Suzanna Tkalec von Catholic Relief Services (CRS), die die Hilfsprogramme von Caritas Somalia leitet, zum Fidesdienst.
„Am 1. November haben wir in Nairobi an einem Treffen des UNHCR teilgenommen, bei dem die Lage in Dadaab im Mittelpunkt stand“, so Frau Suzanna Tkalec weiter. „Infolge der Militäroperationen sind in Dadaab derzeit nur das UNHCR und die kenianischen Behörden tätig, die jedoch nur die grundlegenden Aktivitäten gewährleisten können. Die geplante Einrichtung weiterer Camps ist derzeit ausgesetzt. In zwei oder drei Wochen werden wir weitere Informationen zur Sicherheit in Dadaab haben. Währendessen werden unsere Mitarbeiter vor Ort bleiben und prüfen, wann wir unsere Hilfsprogramme wieder aufnehmen können“.
In Somalia, so die leitende Caritas-Mitarbeiterin, „haben die Militäroperationen zu einer Zuspitzung der Lage geführt. Die kenianische Regierung zeigt sich zuversichtlich, was eine rasche Beendigung des Eingreifens der eigenen Truppen in Somalia anbelangt. Unsererseits versuchen wir zu prüfen, wie wir den Bedürfnissen der Menschen in Somalia am besten entgegen kommen können“.
„Im Verlauf des Treffens mit den Hilfswerken betonten die Vertreter Kenias, dass die Regierung in Nairobi, zusammen mit der somalischen Übergangsregierung versucht im Süden Somalias eine ‚Pufferzone’ einzurichten, die von der Mission der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM) garantiert werden soll“, fügt Frau Tkalec hinzu, „Wenn die Sicherheitsbedingungen in der Region für humanitäre Programme wieder in ausreichendem Maß gewährleistet sind, werden das UNHCR und andere Nichtregierungsorganisationen vor Ort tätig werden, um den Menschen zu helfen.“
„Am 9. November findet in Nairobi ein Treffen der verschiedenen Caritasverbände statt, die in Somalia tätig sind, wo wir darüber beraten werden, wie wir trotz der schwierigen und komplexen Lage mehr Hilfe leisten können“, so Frau Suzanna Tkalec abschließend. (LM) (Fidesdienst, 05/11/2011)


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