ASIEN/PAKISTAN - Junges christliches Ehepaar verschleppt und zum Isalm bekehrt

Freitag, 4 November 2011

Sheikhpura (Fidesdienst) – Sie wollten den fälschlich der Blasphemie beschuldigten Christen Amanat Masih ausfindig machen, der vom Gericht zunächst verurteilt worden und dann wieder freigelassen worden war. Aus diesem Grund entführte eine radikalislamische Gruppe unter Leitung eines Imams dessen 23jährigen Sohn zusammen mit seiner Frau, der 20jährige Rukhsana Bibi. Das junge christliche Ehepaar wurde am 26. Oktober im Heimatdorf der Eheleute in Farooqabad in der Nähe von Sheikhpura (Punjab) verschleppt. Die beiden wurden misshandelt und unter Androhung des Todes zum Beten islamischer Gebete gezwungen. Zehn Tage lang blieben die beiden in den Händen der Entführer, so lange bis Amanat Masih bereit war, sich im Tausch gegen die beiden als Geisel zur Verfügung zu stellen. Amanat Masih, wurde bereits 2007 auf der Grundlage des Blasphemieparagraphen festgenommen konnte aber durch ein Berufungsurteil freikommen. Seither lebte er an einem geheimen Ort.
Der Vorfall, so die Nichtregierungsorganisation „World Vision in Progress“ in einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, geschah im Einverständnis mit einflussreichen Politikern der „Pakistan Muslim League-N“, die im pakistanischen Parlament vertreten ist und in der bevölkerungsreichen Provinz Punjab regiert.
Die Bekehrung von Shahzad Masih und Rukhsana Bibi zum Islam und ihre Abkehr von christlichen Glauben wurden von der Moschee in Farooqabad über Lautsprecher verkündet. Damit sollte Amanat in die Falle gelockt werden. Eine außergerichtliche Hinrichtung konnte nach Ansicht der „World Vision in Progress“, die dem Verfolgten Schutz bietet, nur durch das rasche Eingreifen der Polizei verhindert werden. So konnte in einem der seltenen Fälle mit positivem Ausgang auch das junge Paar befreit werden, das heute an einem ebenfalls geheimen aber sicheren Ort lebt.
Nach Angaben von „World Vision in Progress“ kam es in Punjab allein während der vergangenen drei Monate zu 24 Fällen der Zwangsbekehrung christlicher Frauen zum Islam. Insgesamt 96% der fälschlichen Anklagen wegen Blasphemie werden ebenfalls in Punjab registriert, so die Nichtregierungsorganisation abschließend, wobei in den meisten Fällen die falsche Anklage unaufgeklärt bleibt. (PA) (Fidesdienst, 04/11/2011)


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