AFRIKA/SOMALIA - Caritas Somalia: „Die Militäroffensive Kenias führt zu einer Verschlechterung der bereits schwierigen Lage der somalischen Flüchtlinge“

Freitag, 28 Oktober 2011

Mogadischu (Fidesdienst) – „Die jüngsten kriegerischen Ereignisse führen zu einer Verschlechterung der Lage, die bereits sehr schwierig und komplex ist“, so Frau Suzanna Tkalec vom katholischen Hilfswerk Catholic Relief Services (CRS), die die Hilfsprogramme von Caritas Somalia in Dadaab (im Norden Kenias an der Grenze zu Somalia) koordiniert, wo am 12. Oktober zwei Mitarbeiterinnen der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ entführt wurden. „Wir verfolgen die Entwicklung der Lage, um abzuschätzen, wieweit wir unsere Hilfsprogramme unter der somalischen Bevölkerung fortsetzen können, die bis her aber nie ganz unterbrochen werden mussten“, so Frau Tkalec. Caritas Somalia leitete in Zusammenarbeit mit Caritas Schweiz und Luxemburg und Catholic Relief Services (CRS) die Hilfsprogramme in Dadaab und in den Flüchtlingscamps in Äthiopien und Dschibuti, sowie in Somalia selbst. Rund 4 Millionen Menschen sind in Somalia von Hungersnot betroffen, davon 3 Millionen im Süden Somalias. Dies geht aus dem jüngsten Situation Report der Caritas hervor (vgl. Fidesdienst vom 26/10/2011).
Die Militäroffensive Kenias mit 4.000 Soldaten, die im Süden Somalias stationiert wurden und dort die Shabaab-Milizen an der Grenze zwischen den beiden Ländern bekämpfen sollen, wird unterdessen mit dem Vormarsch in Richtung Kisimayo fortgesetzt. Wie aus Berichten des kenianischen Fernsehens hervorgeht, sollen mindestens 25 Zivilsten in bei Angriffen US-amerikanischer Dronen-Flugzeuge, die die Offensive unterstützen, ums Leben gekommen sein, mehrere Dutzend wurden verletzt. Unterdessen drohten die Rebellen mit Racheaktionen gegen Kenia. In den vergangenen Tagen kam es in Kenia bereits zu drei terroristischen Attentaten, die den Shabaab-Milizen zugeschrieben werden: zwei davon, bei denen jeweils Granaten zum Einsatz kamen, wurden in der Hauptstadt Nairobi verübt, während am 27. Oktober vier Regierungsbeamte bei einem Angriff auf einen Kleinbus in der Region Mandera in der Nähe Grenze zu Somalia ums Leben kamen. (LM) (Fidesdienst, 28/10/2011)


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