AFRIKA/SOMALIA - Caritas-Lagebericht: Der lang erwartete Regen führt zu einer Zuspitzung der humanitären Krise

Mittwoch, 26 Oktober 2011

Mogadischu (Fidesdienst) – Rund 4 Millionen Menschen sind in Somalia weiterhin von der Hungersnot gefährdet, davon leben 3 Millionen im Süden des Landes. Dies geht aus dem vierten „Situation Report“ von Caritas Somalia hervor.
„Rund 1,8 Millionen Menschen befinden sich in einer humanitären Notlage und 830.000 sind von einer akuten Lebensmittekrise in den städtischen und ländlichen Gebieten bedroht. 750.000 Menschen leiden weiter unter Hunger, darunter 260.000 Binnenflüchtlinge und 450.000 Bewohner ländlicher Gebiete“, heißt es in dem Bericht weiter.
„Der lang erwartete Regen hat weiter Teile Somalias erreicht, doch die Ernte wird nicht ausreichend sein, um die Bevölkerung des Landes zu ernähren“, heißt es in dem Dokument. Die Regenfälle führen paradoxer Weise zu einer Zuspitzung der humanitären Lage. „Die heftigen Regenfälle haben rund 100 Wohnungen in der Region Gedo zerstört und Hunderte Menschen zur Flucht gezwungen. Überschwemmungen drohen in verschiedenen Tiefebenen, wie zum Beispiel in Juba, Shabelles und Mogadischu“.
Zudem besteht die Gefahr des Ausbruchs von Epidemien der mit dem Beginn der Regenzeit zusammenhängenden Krankheiten. Akute Durchfallerkrankungen, Malaria, Denuge, Lungenentzündungen nehmen zu. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt auch vor einer möglichen Choleraepidemie in Mogadischu im Zusammenhang mit dem heftigen Regen und infolge mangelnder Abwasserkanäle sowie schlechten Hygienebedingungen in den Flüchtlingslagern.
Im Süden Somalias führte der Vormarsch kenianischer Truppen an der Grenze zwischen den beiden Ländern zu einer neuen Fluchtbewegung, wobei jedoch noch nicht feststeht, ob dies zu einer Zunahme der Neuankömmlinge im Flüchtlingslager in Dadaab (Kenia) führen wird.
Caras Somalia, Caritas Schweiz und Luxemburg und Catholic Relief Services sind weiterhin sowohl in Somalia aus auch in den angrenzenden Ländern im Rahmen von Hilfsprogrammen aktiv.
Am 9. November soll in Nairobi auf Einladung von Caritas Somalia und Caritas Internationales eine gemeinsame Tagung aller in Somalia tätigen Caritasverbände stattfinden, bei der die Teilnehmer über den aktuellen Stand der verschiedenen Hilfsprogramme berichten und nach neuen mittel- und langfristigen Lösungen suchen und neue Initiativen unter der Schirmherrschaft der Caritas erörtern werden. (LM) (Fidedienst, 26/10/2011)


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