AFRIKA/SOMALIA - Bischof von Dschibuti: „Ich freue mich über die großzügige Hilfe der Katholiken angesichts der dramatischen Lage im Horn von Afrika“

Mittwoch, 12 Oktober 2011

Rom (Fidesdienst) – „Ich freue mich sehr über die großzügige Hilfe der Katholiken als Antwort auf den Appell des Papstes für Somalia und die anderen Länder im Horn von Afrika“, so der Apostolische Administrator von Mogadischu und Bischof von Dschibuti, Giorgio Bertin, nach seiner Teilnahme an der vom Heiligen Stuhl einberufenen Krisensitzung zur Lage im Horn von Afrika (vgl. Fidesdienst vom 08/10/2011). Insgesamt wurden von der katholischen Kirche Spenden in Höhe von 60 Millionen Euro gesammelt.
Kardinal Robert Sarah, Vorsitzender des Päpstlichen Rates „Cor Unum“ bat unterdessen auch um Hilfen, die über die Phase der akuten Notlage hinausgehen und wünschte sich eine Schule für jedes Dorf, damit junge Menschen eine Chance auf Entwicklung haben. „Ich freue mich auch über diesen Appell des Kardinals, auch weil ich vor meiner Abreise nach Rom im Dorf Itki im Norden von Dschibuti eine Grundschule einweihen durfte. Die Schule wurde mit Spenden aus dem Nachlass einer Frau finanziert, die mir meine Mitbrüder aus dem Orden der Franziskaner zukommen ließen“, so Bischof Bertin.
„Auch unser Anliegen war es dabei, über die akute Phase der Not hinaus zu helfen, damit humanitäre Krisen von einer solchen Tragweite sich in Zukunft nicht wiederholen“, so der Bischof von Dschibuti weiter. „Aus diesem Grund ist eine langfristige Strategie erforderlich, die Hilfen für Bauern und Viehhirten vorsieht, damit strukturelle Schwächen überwunden werden können, die solche Tragödien auslöse. Wir müssen auch die internationalen Finanzmechanismen neu überdenken, die bereits schwache Länder noch schwächer machen“.
Ursache für Tragödie in Somalia ist jedoch auch das Fehlen einer staatlichen Struktur in den vergangenen 20 Jahren in einem Land, in dem Bürgerkrieg herrscht und verschiedene Milizen ihr Unwesen treiben. „Ich möchte dieses Thema nicht vertiefen, doch ich würde auch die in der Diaspora lebenden Somalier, die in Italien und anderen Ländern leben, darum bitten, sich um eine politische Lösung zur Überwindung der Instabilität in ihrer Heimat zu bemühen, denn die meisten Intellektuellen des Landes leben im Ausland“, so Bischof Bertin abschließend. (LM) (Fidesdienst, 12/10/2011)


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