ASIEN/LAOS - „Gemeinschaften des Wortes“ sollen im Spannungsfeld zwischen Hindernissen und Hoffnungen der Mission neue Impulse geben

Samstag, 1 Oktober 2011

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Insgesamt 30 junge Männer – darunter 20 Seminaristen und 10 Schüler des propädeutischen Jahres aus dem in Großen Seminar Paksé – sind die „Zukunft der katholischen Kirche in Laos“, so Pfarrer Adun Hongsaphong, Theologe und Rektor des Großen Seminars im Apostolischen Vikariat Paksé im Süden von Laos, zum Fidesdienst. Pfarrer Adun ist einer der drei katholischen Geistlichen, die für die Seelsorge im Vikariat mit seinen vier Provinzen zuständig sind: „Mehrer christliche Gemeinschaften gibt es vor allem in der Provinz Champasak“, so der katholische Priester im Gespräch mit dem Fidesdienst, „in anderen Provinzen sind sie sehr vereinzelt und weit voneinander entfernt. In unserem Vikariat gibt es nur den Bischof und drei Priester und die seelsorgerische Tätigkeit gegstaltet sich nicht einfach: wir sind viel unterwegs und es ist schwierig, die Gemeinden zu besuchen und mit den Familien zu beten“. Doch „wir planen die Umstrukturierung unserer Pastoralarbeit“, so P. Adun, „und versuchen, das Wort Gottes in den Mittelpunkt zu stellen: wir planen „Gemeinschaften des Wortes und erwarten uns davon einen Wandel, denn das Wort Gottes schenkt die Kraft, aus der neue Berufungen entstehen“. Berufungen zum Priesteramt sind lebenswichtig für die kleine katholische Ortskirche in Laos, mit ihren rund 50.000 Gläubigen uns insgesamt 15 Priestern, in einem Land, in dem für ausländischen Missionare Einreiseverbot besteht, seit die Kommunistische Partei „Pathet lao“ 1975 alle Missionare des Landes verwiesen hatte.
Seit 1991 hat die Regierung die Verbote für die Gläubigen langsam gelockert und Jahr um Jahr mehr Kultusfreiheit gewährt: „Heute sind die Beziehungen zu den Autoritäten herzlich: es gibt keine großen Hindernisse, doch von einer Zusammenarbeit kann man noch nicht sprechen. Unserer konkrete Religionsfreiheit“, so P. Adun, „variiert je nach Provinz und hängt vor allem von den örtlichen Behörden und weniger von der Verfassung des Landes ab, die die Kultusfreiheit im Grunde garantiert. In den großen Städten, in denen Kirchen sichtbar sind, gibt es mehr Freiheit, in den ländlichen Gebieten, eher weniger“.
Unter den Beispielen für die Hindernisse, die der Priester zitiert, nennt er das Verbot des Baus neuer Kirchen, doch auf der anderen Seite „dürfen wir bereits existierende Gebäude restaurieren oder wiederaufbauen und es ist vorgesehen, dass wir Gebäude zurück bekommen, die in der Vergangenheit verstaatlicht wurden, damit wir diese wieder zu pastoralen Zwecken nutzen können.
Aus diesem Grund sei für die Kirche in Laos heute vor allem eine „Erneuerung der Katechese und der Evangelisierung und eine Wiederbelebung des Glaubens in den Familien und Gemeinden“ dringend notwendig. Dazu müsse man Pfarreien und Gemeinden schaffen, „die das Zeugnis vom Evangelium widerspiegeln“. Auf der anderen Seite betrachte man die laotischen Christen, nachdem es im Land keine ausländischen Missionare mehr gibt, heute auch nicht mehr als „Fremde“, wobei auch Elemente der einheimischen Kultur in die Liturgie und in die Pastoral Eingang finden, was zu einer besseren Integration der Gemeinden in das Gewebe des Landes führe. „Wir vertrauen auf den Heiligen Geist, der unsere Kirche und unsere Pläne leitet, die wir dem gemäß dem Willen Gottes gestalten. (PA) (Fidesdienst, 01/10/2011)


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