ASIEN/PAKISTAN - Vorurteile und religiöse Intoleranz: „Druckerei verweigert Vervielfältigung christlicher Darstellungen“

Donnerstag, 29 September 2011

Okara (Fidesdienst) – „Vor wenigen Tagen wollte ich Heiligen- und Jesusbilder drucken lassen. Doch die Mitarbeiter der Druckerei, an die ich mich gewandt hatte, weigerte sich, solche Bilder zu drucken und erklärte mir, in dieser Druckerei sei man nicht bereit solche Darstellungen zu vervielfältigen“, berichtet Mushtaq Anjum (mi), ein Diakon aus dem Orden Kamillianer in Okara, in der pakistanischen Provinz Punjab, der in diesem Zusammenhang die weiter Verbreitung von Vorurteilen und Intoleranz gegenüber Personen, die sich zu einem vom Islam abweichenden Glauben bekennen, beklagt „Diese Situation erfordert von uns Christen viel Mut, wenn es darum geht, Christus auch dort nachzufolgen, wo wir auf Schwierigkeiten stoßen. Die katholische Kirche in Pakistan, steht dabei der Herausforderung gegenüber, solchem Druck nicht nachzugeben und sich weiterhin zum eigenen Glauben zu bekennen. Die Regierung und die zuständigen Behörden sollten auf das Schulwesen einwirken und Lehrpläne dort ändern, wo sie Intoleranz gegenüber Christen und anderen Minderheiten begünstigen“, so der Diakon, der kurz vor seiner Priesterweihe steht, die für den 28. Oktober geplant ist, zum Fidesdienst.
Im Hinblick auf die weit verbreitete religiöse Intoleranz und Vorurteile gegenüber religiösen Minderheiten erklärt auch der Gemeindepfarrer Francis Lazarus aus Okara: „Diese Episode zeigt, das wachsende Klima der religiösen Intoleranz in der pakistanischen Gesellschaft. Christen aus dem ganzen Land sehen sich täglich mit derartigen schmerzlichen Diskriminierungen konfrontiert“. Seit der Unabhängigkeit des Landes leben in Pakistan verschiedene ethnische Gruppen und Mitglieder der muslimischen, hinduistischen und christlichen Glaubensgemeinschaft zusammen. In den vergangenen 30 Jahren nahm die religiöse Intoleranz trotz des Engagements der katholischen Kirche und von Vertretern anderer Religionen sowie des Islam stetig zu. Viele setzen sich im Land auch heute für Frieden und Harmonie ein, doch diese Bemühungen beschränken sich auf bestimmte Kreise. Vorurteile herrschen dabei nicht nur unter den Anhängern radikalislamischer Gruppen sondern sind in der ganzen pakistanischen Gesellschaft weit verbreitet. Überall gibt es in der Öffentlichkeit, auf Märken oder in den Dörfern Menschen, die diese radikale Denkweise übernommen haben und Menschen mit einem anderen Glauben nicht akzeptieren. (AP) (Fidesdienst, 29/09/2011)


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