ASIEN/INDONESIEN - Sprengsätze in der Nähe christlicher Kirchen auf den Molukken: Religionsvertreter lehnen den „Religionskrieg“ ab

Dienstag, 27 September 2011

Ambon (Fidesdienst) – Zwei primitive Bomben wurden in der Nähe des Büros der Synode der protestantischen Kirche auf den Molukken und vor der protestantischen „Marantaha“-Kirche in Ambon gefunden. Beide Sprengsätze konnten von der Polizei entschärft werden. Nachdem am vergangenen Sonntag eine Bombe vor einer Kirche in Solo (Java) explodiert war (vgl. Fidesdienst vom 26/09/2011) führe die Auffindung weitere Sprengsätze zu einer gewissen Verängstigung unter den Christen des Landes, so einheimische Beobachter zum Fidesdienst.
„Wir dürfen auf Provokationen nicht reagieren“ und „wir dürfen Spannungen und Gewalt nicht schüren“, lautet das Motto in christlichen Kreisen. „Niemand will in die Falle des Religionskriegs geraten“, so der Vorsitzende der Synode der protestantischen Kirchen auf den Molukken, Rev. Dr. John Ruhulessin. Der Religionsvertreter bittet die Gläubigen um Ruhe und Gelassenheit: „Wir müssen uns vor all denjenigen in Acht nehmen, die Hass verbreiten und unsere brüderliche Einheit beeinträchtigen wollen“.
Auch nach dem jüngsten Anschlag in Solo fordern christliche Religionsvertreter weiterhin zu Gewaltlosigkeit auf. Der Vorsitzende der Gemeinschaft der indonesischen Kirchen, Rev. Andrew Yewangoe bat die Gläubigen, „wie wahre Christen zu handeln und keine Rachegefühle zuzulassen, die nur zu noch größeren Problemen führen würden.“
Im Zusammenhang mit dem Anschlag in Solo bat der Generalsekretär der evangelischen Kirche, Arthur Rumengan unterdessen die Polizei um sorgfältige Ermittlungen: „Jede Religionsgemeinschaft hat das Recht, sich bei den eigenen Feiern sicher zu fühlen“. Nach Ansicht des Generalsekretärs handelt es sich bei der terroristischen „Cirebon“-Gruppe, die für den Anschlag verantwortlich gemacht wird, um „Sezessionisten, die Verwirrung schaffen wollen und nicht im Namen der Religion handeln“. Aus diesem Grund sollen „Christen und Muslime sich gemeinsam für Harmonie und Frieden zwischen den Religionsgemeinschaften einsetzen“. (PA) (Fidesdienst, 27/09/2011)


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