ASIEN/INDONESIEN - Nach Bombenanschlag in einer Kirche wollen Christen und Muslime in Solo gemeinsam im Zeichen der Ablehnung der Gewalt beten

Montag, 26 September 2011

Semarang (Fidesdienst) – Unter den Christen in der Diözese Semarang (Java) herrscht nach dem Selbstmordanschlag auf eine protestantische christliche Kirche in Solo am 25. September Sorge und Verwirrung. Bei dem Selbstmordattentat am Eingang der Tenth Bethel Gospel Church wurden 22 Gläubige verletzt.
Wie einheimische Beobachter dem Fidesdienst berichten gibt es in Solo eine gut sichtbare christliche Glaubensgemeinschaft mit zahlreichen Gemeinden verschiedener Konfessionen und fünf katholischen Kirchen. Erzbischof Johannes Pujasumarta von Semarang, hielt sich selbst zum Zeitpunkt des Attentats zu einem Pastoralbesuch in Solo auf. Nachdem er von dem Anschlag erfahren hatte, machte er sich vor Ort ein Bild von der Situation und erklärte seine Verbundenheit mit den Opfern. Dabei verurteilte er die Geste und den Terrorismus „der das Menschenleben verachtet“ und ermutigt er die einheimischen Gläubigen, „fest im Glauben zu bleiben“. Im Anschluss nahm der Erzbischof in der indonesischen Hauptstadt Jakarta an einer außerordentlichen Versammlung der Bischofskonferenz zur Vorbereitung des bevorstehenden Ad-limina-Besuchs der Bischöfe in Rom teil.
Nach dem Attentat luden die Bischöfe auch die anderen Konfessionen zu einer Krisensitzung ein: in einem gemeinsamen Verlautbarung äußerten sich die „Gemeinschaft der indonesischen Kirchen“, die Katholische Indonesische Bischofskonferenz und die muslimische Jugendbewegung „Anshor“ besorgt im Hinblick auf das Geschehene und appellierten an die Gläubigen mit der Bitte, sich nicht von der Gewalt provozieren zu lassen, denn „die Sprache der Gewalt trägt nie zur Lösung von Problemen bei“. Die Religionsvertreter baten die Ordnungskräfte um professionelles Vorgehen und erinnerten an die Ideologie der „Pancasila“ mit ihren „fünf Prinzipien“, die Grundlage des Pluralismus in Indonesien sind.
Unterdessen kündigte der Sekretär der Kommission für interreligiösen Dialog der Bischofskonferenz, P. Benny Susetyo, ein interreligiöses Gebet in der Stadt Solo an und betonte in diesem Zusammenhang, dass die „Religionen Quelle der geistigen Inspiration für die nationale Einheit sein sollten“. Nusron Wahid, Vorsitzender der muslimischen Jugendbewegung „Anshor“, betonte unterdessen, dass „junge Menschen dringend zu den authentischen Lehren der Religion erzogen werden müssen“. Dabei lehnte er „Terrorismus im Namen der Religion“ ab. (PA) (Fidesdienst, 26/09/2011)


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