ASIEN/INDONESIEN - „Captain Jihad“: ehemaliger Terrorist als Komikfigur bei Jugendlichen sehr beliebt

Samstag, 10 September 2011

Jakarta (Fidesdienst) – Unter den indonesischen Jugendlichen ist die Geschichte des ehemaligen 42jährige Terroristen, Nasir Abas, alias „Captain Jihad“ sehr beliebt. Wie Beobachter aus Kreisen der Ortskirche berichten, war Nasir Abas ehemals Mitglied der mit Al Kaida in Verbindung stehenden „Jemaah Islamiyah“ und bildete unter anderem die Verantwortlichen des Attentats auf Bali im Oktober 2002 aus, bei dem 202 Menschen ums Leben kamen. Als Komikfigur beschreibt der „Kapitän“ seine Bekehrung vom Terroristen zu einem unbesiegbaren Verbündeten im Kampf gegen den Terrorismus und bekennt: „Die Ermordung von Zivilisten ist ein großer Fehler!“.
„Ich habe den wahren Sinn des Jihad erkannt“, so der Komikheld, „es handelt sich dabei nicht um einen bewaffneten Krieg“, sondern um „das ernsthafte Bemühen um die Beseitigung des Bösen und des Egoismus bei sich selbst und der Ungerechtigkeit und Unterdrückung in der Gesellschaft“. Die Gerechtigkeit dürfe jedoch nicht mit Gewalt erlangt werden, sondern müsse durch innere und persönliche Anstrengung jedes Einzelnen stattfinden. „Der Jihad ist kein heiliger Krieg, sondern ein inneres und persönliches Bemühen des Gläubigen und das Bestreben das eigene Verhalten dem Willen Gottes unterzuordnen“.
„Dies ist ein guter Weg, wenn es um die Gewissensbildung der neuen Generationen geht“, so der aus Indonesien stammende P. Markus Solo (svd) vom Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog. In dem asiatischen Land leben 43 Millionen Jugendliche im Alter zwischen 25 und 34 Jahren und weitere 35 Millionen im Alter zwischen 25 und 34 Jahren. „Indonesien ist ein sehr junges Land und die Bildungsarbeit unter den neuen Generationen ist im Hinblick auf die Verbreitung einer Kulture des Dialogs, des Pluralismus und der Harmonie von ausschlaggebender Bedeutung. Die katholische Kirche in Indonesien arbeitet mit vielen katholischen Jugendverbänden und zusammen und setzt auf die Beziehungen zu muslimischen Jugendbewegungen. In einem solchen Kontext versucht man auch Kontakte zu radikalen muslimischen Gruppen herzustellen und einen Dialog auf den Weg zu bringen. Ziel ist der Aufbau einer Kultur, die ein friedliches Zusammenleben begünstigt.“ (PA) (Fidesedienst, 10/09/2011)


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