ASIEN/INDIEN - Die kastenlosen Christen organisieren Protestaktionen und Hungerstreik für Rechtsgleichheit

Montag, 25 Juli 2011

Neu Dehli ( Fidesdienst) – Tausende von Dalit, d.h. Christen und Muslims, bekannt als „Unberührbare“, haben sich in den Straßen von Neu Dehli versammelt, um für die Rechtsgleichheit innerhalb der Gesellschaft zu protestieren. In Indien nehmen die Dalit oder Kastenlosen den niedrigsten Platz in der Gesellschaft ein. Obwohl das Land formal das Kastensystem abgeschafft hat, geht dieses noch immer im kulturellen Bereiche und innerhalb der gesellschaftlichen Institutionenen weiter. Der Massenprotest, der bis zum 28. Juli andauern wird und alle christlichen Gruppen umfasst, wurde vom National Coordination Committee for Dalit Christians, vom National Council of Dalit Christians und der indischen Bischofskonferenz organisiert. Bei einer Bevölkerungszahl von mehr als 1,250 Milliarden Menschen zählen die Dalit ungefähr ein Viertel. Nach Angaben der internationalen Organisation Dalit Freedom Network gehören zu dieser Gruppe die meisten Personen, die als Opfer der modernen Sklaverei registriert sind. Diese Menschen sind auch dem höchsten Risiko an Gewalttaten und Menschenhandel im Land ausgesetzt. Alle Dalit erleiden Diskriminierungen in Indien, doch Christen und Muslims sehen sich noch zusätzlichen Schwierigkeiten gegenüber. Die Proteste richten sich gegen die Regierung; man will erreichen dass das derzeit geltende Gesetz dahingehend revidiert wird, dass die Gleichheit der verfassungsmäßigen Rechte auf Christen und Muslims ausgedehnt wird. In der Tat sieht die indische Verfassung, die "Scheduled Castes Order", Kredite, Bildungskurse und Sozialerziehung lediglich für Hindus, Buddhisten und Dalit Sikh vor, während die christlichen und muslimischen Dalit keinen Zugang dazu haben. Die katholischen Bischöfe des Landes vertreten die Ansicht, dass das gröte Hindernis nicht etwa die Verfassung sei,sondern die Weigerung der politischen Führer die Grundrechte auf die christlichen und muslimischen Dalit auszudehnen. Die Bischöfe haben darüber hinaus die Hoffnung ausgesprochen, dass diese Protestaktionen den Druck auf die Regierungsspitze erhöhen und eine Verfassungsänderung begünstigen mögen. (AP) (25/7/201 Fidesdienst)


Teilen: