AFRIKA/SOMALIEN - In den Krankenhäusern der Hauptstadt gib es keine Medikamente mehr, Epidemien verbreiten sich im ganzen Land

Montag, 18 Juli 2011

Mogadiscio (Fidesdienst) – In den vergangenen zwei Monaten sind durch die Ankunft der vielen Menschen, die vor der Trockenheit geflüchtet sind, in den Krankenhäusern der somalischen Hauptstadt Mogadiscio die Medikamente ausgegangen. Das Sanitätspersonal berichtet, dass jeden Tag fünf Patienten an Epidemien sterben, die sich im ganzen Land ausbreiten. Die schwere Dürre, die viele Teile Somaliens getroffen hat, hat die Zahl der Epidemie-Toten auch in den Gebieten erhöht, wo es dieses Phänomen bisher nicht oft gegeben hat. Die hungernden Menschen ziehen auf ihrer Suche nach Hilfe zu den Städten und städtischen Gebieten im südlichen Zentrum des Landes. In einer Erklärung des Direktors des größten Krankenhauses von Mogadiscio, dem Banadir Hospital, heißt es, dass diese Struktur durch den plötzlichen Anstieg der Patientenzahl keine Medikamente mehr hat. Das Krankenhaus wird von keiner Seite direkt unterstützt; verwendet die vom DBG (Daryeel Bulsho Guud), einer in Deutschland stationierten NGO gelieferten Arzneimittel, sowie die von UNICEF und WHO gesandten Mittel gegen Diarrhea und Masern. Die meisten Kinder kommen in bereits ausgesprochen ernsten Konditionen ins Krankenhaus. Drei/vier von 100 eingelieferten Patienten sterben täglich, da es an den grundlegenden Mitteln für ihre Versorgung fehlt.
In den ersten vier Monaten dieses Jahres wurden 160 an Masern erkrankte Kinder eingeliefert; im zweiten Quadrimester waren es 440; 1228 an Diarrhea-Fälle gab es im ersten Quadrimester, 2003 im zweiten. Aufgrund mangelnder Impfungen in der derzeit von Trockenheit befallenen Gebiete breiten sich die Epidemien schneller aus. Im nahen Kenia, wo viele Somalier Zuflucht suchen, planen WHO und UNICEF in Zusammenarbeit mit dem lokalen Gesundheitsministerium Impfkampagnen gegen Masern und Kinderlähmung für 215.000 Kinder unter 5 Jahren aus Mogadiscio und aus den Grenzgebieten, einschl. dem Flüchtlingslager von Dadaab in Kenia, den gebieten von Fafi und Lagdera und Migrationsstreifen wie z.B. der Gemeinde Garissa. (AP) (18/7/2011 Fidesdienst)


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