ASIEN/INDONESIEN - Verhandlungen für den Frieden in Papua auf den Weg gebracht: führende Politiker und lokale Religionsvertreter erklären sich bereit

Freitag, 15 Juli 2011

Jayapura (Fidesdienst) – Zwischen der indonesischen Regierung und Papua wird es offizielle Friedensgespräche geben, bei denen die Teilnehmer gemeinsam Lösungen mit Blick auf schwierige politische, wirtschaftliche und soziale Fragen in der Region erörtern werden. Dies wurde am Rande einer Konferenz bekannt, an der rund 550 Vertreter aus Politik und Religion in Papua vor kurzem in Jayapura teilgenommen haben. „Wir glauben, dass der Dialog der beste Weg ist, wenn Lösungen im Konflikt zwischen den eingeborenen Völkern in Papua und der indonesischen Regierung gefunden werden sollen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Konferenzteilnehmer, die dem Fidesdienst vorliegt, „Wir sind entschlossen im Rahmen eines solchen Dialogs nach solchen Lösungen für Fragen politischer, wirtschaftlicher, juridischer, sozialer und kulturelle Art zu suchen oder was die Menschenrechtslage in Papua anbelangt: wir begrüßen die Initiativen der Regierung, die Friedensgespräche vorbereitet und mit Hilfe der Vermittlung durch Dritte den offiziellen Dialog sucht“. Die Teilnehmer der „Papua Peace Conference", schließen sich dem Wunsch nach Frieden und Engagement für die Aussöhnung in der Region an. Organisationen der Zivilbevölkerung und der Kirche, Politiker, Studentenvertreter und Frauenbewegungen, und Vertreter des bewaffneten Widerstands in Papua versammelten sich unter dem Motto „Wir machen Papua gemeinsam zu einem Land des Friedens“. Die katholische Kirche war durch Bischof Leo Laba Ladjar von Jayapura vertreten, Tony Wanggai nahm im Namen des „Papua Muslim Council“ teil und der Gouverneur der Provinz Papua, Barnabas Suebu, vertrat die zivilen Autoritäten.
Bei der Konferenz befassten sich die Teilnehmern auch mit den künftigen Herausforderungen der Region: dabei wurde der Friede einstimmig als Priorität bezeichnet, da die Aussöhnung Voraussetzung einer gesellschaftlichen und wirtschaftliche Entwicklung und Grundalge für das Wohl und der Fortschritt der einheimischen Bevölkerung sind.
Die Teilnehmer nannten auch Kriterien für die Auswahl der Verhandlungsteilnehmer aus Papua, die an den Gesprächen mit der indonesischen Regierung teilnehmen sollen: dabei wurde darauf hingewiesen, dass die Teilnehmer der Friedensgespräche die Geschichte und die Traditionen der Region gut kennen müssen, über diplomatisches Geschick verfügen sollten und die Prinzipien der Moralität und der Transparenz vertreten und sich den Bereichen Legalität und Menschenrechte auskennen.
Gegenwärtig sind zahlreiche indonesische Soldaten in Papua stationiert, die eventuelle Unabhängigkeitskämpfe in Schach halten sollen. Indonesien hat Papua im Jahr 1962 annektiert, nachdem im Rahmen eines Volksentscheids über die Unabhängigkeit abgestimmt wurde. Zu dem Referendum waren jedoch nur 1.000 Wahlmänner aus Kreisen der indonesischen Armee zugelassen. (PA) (Fidesdienst, 15/07/2011)


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