ASIEN/LAOS - Zahl der Opfer von Blindgängern geht zurück, doch die Gefahr ist noch nicht gebannt

Mittwoch, 6 Juli 2011

Vientiane (Fidesdienst) – In Laos geht die Zahl der Opfer von Unfällen, die durch nicht explodierte Munition, die so genannten Blindgänger (Unexploded Ordnance, UXO) verursacht werden, zurück. Nach Schätzungen sank die Zahl von einem Jahresdurchschnitt von 300 auf 117 in den vergangnen beiden Jahren. Dies geht aus offiziellen Angaben der Regierung hervor. Die National Regulatory Authority for UXO/Mine Action (NRA) schätzt jedoch dass auf einer Fläche von über 200.000 Hektar in ländlichen Gebieten nichtexplodierte Munition beseitigt werden muss. Von 1964 bis 1973 warfen Flugzeuge der amerikanischen Luftwaffe über zwei Millionen Tonnen Munition über dem Land ab, von der 30% nach Angaben der NRA nicht explodierte. In allen 17 Provinzen des Landes befinden sich in rund 25% der Dörfer immer noch Blindgänger. Trotz der rückläufigen Zahlen bei den Opfern ist die Gefahr noch nicht gebannt.
Ein neues Zehnjahresprogramm der Regierung wurde am 27. Juni bei einer Tagung der Vereinten Nationen zur Convention on Cluster Munitions (CCM) in Genf vorgestellt. Im Rahmen des Programms sollen 42 der ärmsten Verwaltungsdistrikte vor allem entlang der Grenze zu Vietnam von Blindgängern befreit werden. Die Regierung will Blindgänger auf einem Gebiet von 22.000 Hektar in den kommenden 16 Jahren beseitigen. Seit Beginn der Beseitigungsprogramme im Jahr 1996 konnte UXO Lao mit Unterstützung des Development Programme der Vereinten Nationen (UNDP) Blindgänger auf einer Fläche von insgesamt 24.000 Hektar beseitigen.
In der Provinz Xieng Khouang wurden innerhalb von nur zwei Wochen 108 Blindgänger gefunden. Die laotische Regierung veranstaltete im November 2010 eine Tagung der CCM-Mitgliedsstaaten bei der der „Vientiane Declaration and Action Plan“ verabschiedet wurde. Im Artikel 6 der UN-Konvention heißt es, dass die Staaten, die dazu in der Lage sind, andere betroffenen Staaten bei der Beseitigung von Blindgängern unterstützen sollen. Auf eine solche Unterstützung ist Laos dringend angewiesen. (AP) (Fidesdienst, 06/07/2011)


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