AFRIKA/SUDAN - Apostolischer Administrator von Malakal: Mütter gebären am Wegrand und“ die Lage der Flüchtlinge in Abyei bleibt weiterhin dramatisch“

Freitag, 1 Juli 2011

Juba (Fidesdienst) – „Die Situation der Flüchtlinge in Abyei bleibt weiterhin dramatisch, obschon erste humanitäre Hilfen auf den Weg gebracht wurden“, so der Apostolische Administrator von Malakal, Bischof Roko Taban Mousa, zum Fidesdienst. Die gleichnamige Hauptstadt der umstrittenen Region Abyei wurde am 21. Mai von Soldaten aus Khartum besetzt (vgl. Fidesdienst vom 25. Mai 2011). Zehntausende Einwohner verließen daraufhin die Stadt, was zu einer humanitären Krise führte. „Zehntausende Menschen leben immer noch in den Wäldern und der Regen hält an. Lebensmittel und Medikamente werden zunehmend knapp. Besonders dramatisch ist die Lage der Mütter, die ihre Kinder am Wegrand gebären müssen, wo Malaria und Durchfallerkrankungen grassieren“, so Bischof Mousa.
Nord und Südsudan unterzeichneten unterdessen Vereinbarung, die die Entsendung von 4.200 Blauhelmen aus Äthiopien und den Rückzug der Soldaten aus Khartum sowie die Entmilitarisierung des Gebiets vorsehen (vgl. Fidesdienst vom 21/06/2011). „Die UN-Soldaten sollen nach dem 9. Juli (Tag der Proklamierung der Unabhängigkeit des Südsudan) stationiert werden. Wir hoffen, dass die Menschen nach der Stationierung der Soldaten aus Äthiopien wieder Vertrauen fassen und nach Abyei zurückkehren und ihre Felder wieder bewirtschaften“, so der Apostolische Administrator von Abyei. Doch auch nach der Rückkehr werden es die Menschen nicht leicht haben, denn „viele Wohnungen in Abyei wurden geplündert und von den Truppen aus dem Nordsudan verwüstet.“
Zur Lage in der Region Südkordofan, wo es ebenfalls Spannungen zwischen Nord- und Südsudan gibt, sagt Bischof Mousa: „Die Lage ist unklar, auch weil Journalisten keine Einreisegenehmigung haben. Es ist also schwierig unabhängige Informationen über die Ereignisse in dem Gebiet zu erhalten. Man weiß aber, dass auch in Südkordofan die humanitäre Lage sehr ernst ist“, so der Apostolische Administrator von Malakal abschließend. (LM) (Fidesdienst, 01/07/2011)


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