ASIEN/VIETNAM - Katholiken in Vietnam sollen „dem Vorbild der Märtyrer folgen und das Evangelium verkünden“

Mittwoch, 22 Juni 2011

Hanoi (Fidesdienst) - Vom 5. bis 18. Juni besichte der Apostolische Nuntius, Erzbischof Leopoldo Girelli, Vietnam. Dabei wollte er die Katholiken des Landes insbesondere dazu anregen, „dem Vorbild der Märtyrer zu folgen und das Evangelium zu verkünden“. Es handelt sich um den zweiten Besuch des von Papst Benedikt XVI. zum „nichtresidierenden päpstlichen Vertreter“ ernannten Erzbischofs in Vietnam. Bei seiner jüngsten Reise besuchte der Apostolische Nuntius insgesamt fünf Diözesen: Bac Ninh, Lang Son, Hai Phong, Bui Chu und Thai Binh. Den Gläubigen in den rund 20 Pfarreien zum Teil sehr kleinen Pfarreien, wie zum Beispiel Dong Dang an der Grenze zu China mit 200 Gläubigen und anderen mit einer großen Fläche, wie Ke Sat, mit antiker Glaubenstradition, die Verbundenheit des Papstes. Der Nuntius schätzte vor allem die Vitalität der Gemeinden und das Engagement der Gläubigen. Insbesondere feierte er mit den Katholiken des Landes mehrere Gottesdienste in den Heiligtümern, die den vietnamesischen Märtyrern gewidmet sind. „Damit sollte vor allem an die Notwendigkeit der Aussöhnung erinnert werden, denn auch diese Botschaft soll das Martyrium vermitteln“, so ein vietnamesischer Priester zum Fidesdienst.
Bei dem Gottesdienst in Bac Ninh sagte der Nuntius: „Viele sind durch das Martyrium Christen geworden, denn das Blut der Märtyrer verlangt keine Rache, sondern fordert Versöhnung. Das Martyrium ist kein Urteil, sondern betont, dass die Liebe stärker ist als Gewalt uns Spaltung und schafft dadurch neue Gemeinschaft. Durch das Blut der Märtyrer entstand die Kirche in Bac Ninh“.
Ein weiteres Thema, das dem Erzbischof besonders am Herzen lag, ist die Verkündigung des Evangeliums. Erzbischof Girelli forderte alle vietnamesischen Gläubigen auf, die Frohbotschaft im eigenen Leben zu verkünden und bat Bischöfe und Priester selbst „die ersten und langmütigsten Verkünder des Evangeliums zu sein“. Die Ordensleute bezeichnete er als „besondere Missionare“ und forderte sie auf, entsprechend ihre Gelübde zu leben und ihre Liebe zu Christus durch die besondere Hingabe des eigenen Lebens zu veranschaulichen. Die Laien erinnerte er an ihre „Sendung in der Welt und in der Gesellschaft“, wo es ihre besondere Aufgabe sein, den Glauben zu festigen und durch das Zeugnis des eigenen Lebens den Glauben zu verkünden.
Ein besonderes Augenmerk widmete der Nuntius auch den Jugendlichen. Er forderte sie auf, sich die Frage zu stellen: „Was kann ich für Christus, für die Kirche, für mein Land tun und wie kann ich Frieden, Gerechtigkeit und Liebe bezeugen?“. Sie sollen das Evangelium vor allem auch unter ihren Altersgenossen „in allen Teilen der Welt“ verkünden.
Der Besuch des Nuntius, so einheimische Beobachter, habe bei den Katholiken des Landes einen bleibenden Eindruck hinterlassen und sie in der Gemeinschaft zur Weltkirche bestärkt. (PA) (Fidesdienst, 22/06/2011)


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