AFRIKA/SUDAN - Vereinbarungen über die Entmilitarisierung von Abyei unterzeichnet: die Situation in Südkordofan bleibt weiter ungelöst

Dienstag, 21 Juni 2011

Khartum (Fidesdienst) – Vertreter aus Süd- und Nordsudan unterzeichneten Vereinbarungen über die seit dem 21. mai von Soldaten aus Khartum besetzte Stadt Abyei an der Grenze wischen den beiden Landesteilen (vgl. Fidesdienst vom 25/05/2011). Bei den Verhandlungen vermittelte der ehemalige südafrikanischen Präsident Thabo Mbeki im Auftrag der Afrikanischen Union. Die Vereinbarung sieht die Stationierung von 4.000 äthiopischen „Blauhelm“-Soldaten und den Rückzug der Soldaten aus Khartum sowie die Entmilitarisierung der Region vor. Die 4.000 Blauhelme sollen in einem Gebiet mit einer Ausdehnung von rund 10.000 qkm stationiert werden. Im Sudan sind auf einer Fläche von rund 2,5 Millionen qkm im Rahmen der UN-Mission im Sudan bereits 10.000 Soldaten stationiert. Infolge der Krise um Abyei verließen rund 60.000 Menschen die Region, die unter anhaltendem Regen flüchteten.
Ungelöst bleibt die andere Streitfrage zwischen Nord- und Südsudan (der am kommenden 9. Juli auf der Grundalge eines Volkesentscheids vom Januar dieses Jahres die eigene Unabhängigkeit proklamiert): in Südkordofan besetzen Soldaten aus Khartum die Hauptstadt Kadugli. Dort kommt es weiterhin zu Bombenagriffen auf die Ortschaften in der Umgebung insbesondere auch in den Nubabergen. Auch in diesem Fall sahen sich Zehntausende Menschen zur Flucht gezwungen, die bis heute kaum Hilfe erhalten.
Abyei und Südkordofan sind Transitgebiete für die Hirtenvölker, die als Nomaden mit ihren Herden vom Norden in den Süden wandern und umkehrt. Zudem gibt es in beiden Regionen Erdölvorkommen. Über die Bestimmung der Region um Abyei sollte ebenfalls ein Volksentscheid abstimmen, der jedoch infolge von Unabhängigkeiten über die Zusammensetzung der Wahllisten nicht durchgeführt wurde. (LM) (Fidesdienst, 21/06/2011)


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