AFRIKA/SUDAN - Humanitäre Lage in den beiden Krisengebieten Kordofan und Abyei spitz sich zu: Augenzeugen berichten

Montag, 20 Juni 2011

Juba (Fidesdienst) – „Ganze Familien irren ohne humanitäre Hilfe ziellos umher, während die Luftangriffe fortgesetzt werden“, so die mexikanischen Comboni Missionsschwester Carmen, die in den Nubabergen lebt und arbeitet, die Teil der Region Südkordofan sind, wo die Gefechten zwischen den Soldaten aus Nord- und Südsudan anhalten (vgl. Fidesdienst vom 16/06/2011). „Die erneuten Gefechte bereiten uns Sorge, doch wir hoffen immer noch, dass die internationale Staatengemeinschaft uns zu Hilfe kommen wird“, so die Ordensfrau abschließend.
Satellitenaufnahmen im Besitz des „Satellite Sentinel Project“ (des amerikanischen Schauspielers George Clooney) zeigen, dass die nordsudanesische Armee in Kadugli (Südkordofan) ihre Truppen verstärkt, die die Stadt seit einigen Tagen besetzen. Dies lässt vermuten, dass weitere Offensiven der Soldaten aus Khartum geplant sind.
In der zweiten Konfliktregion um Abyei gibt es zwar keine weiteren Gefechte, doch die humanitäre Lage ist weiterhin besorgniserregend. „Die Menschen sind noch nicht nach Abyei zurückgekehrt und erhalten nur sporadische Hilfe. Die Regenfälle halten an und die Vertriebenen sind ihnen schutzlos ausgesetzt“, so der Apostolische Administrator von Malakal, Bischof Roko Taban Mousa. „Kinder und ältere Menschen leiden besonders unter dieser dramatischen Situation: Malaria und Durchfallerkrankungen fordern erste Opfer. Und es ist keine Besserung der humanitären Lage in Aussicht. In Abyei gibt es derzeit keine weiteren Bombenangriffe, doch die Stadt ist weiterhin von Soldaten aus Khartum belagert und die Menschen haben Angst vor einer Rückkehr“, so der Apostolische Administrator abschließend. (LM) (Fidesdienst, 20/06/2011)


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