AFRIKA/SUDAN - Caritas wird im Südsudan für ein Land arbeiten, in dem alle Menschen Zugang zu Trinkwasser, Gesundheits- und Bildungswesen haben und wo sichere Entbindungen garantiert sind

Montag, 13 Juni 2011

Karthum (Fidesdienst) – Nach jahrzehntelangen Bürgerkriegen, schwachen Regierungen und Naturkatastrophen wird der Südsudan am 9. Juli 2011 zum unabhängigen Staat. Die Einwohner dieses neuen afrikanischen Landes sehen sich jedoch mit Lücken in der Infrastruktur und bei den grundlegenden Dienstleistungen sowie mit eine hohen Armutsrate und weit verbreiteter Unterentwicklung konfrontiert. Gegenwärtig leidet ein Drittel der Kinder an Unterernährung, über ein Drittel stirbt vor Erreichen des fünften Lebensjahres, die Hälfte der Bevölkerung lebt in extremer Armut und die Alphabetisierungsrate liegt unter 36%. Für eine junge Frau aus dem Südsudan ist es wahrscheinlicher, dass sie bei der Entbindung ihres Kindes stirbt, als dass sie ihre Grundschulausbildung abschließt. Gemeinsam mit der katholischen Ortskirche werden die Mitarbeiter der Caritas bis zum Juli 2012 Hilfsprogramme in einem Umfang von 5,7 Millionen Euro auf den Weg bringen. Im Rahmen der Projekte sollen Wasserleitungen und Häuser repariert und Lebensmittel und andere lebensnotwendige Güter zur Verfügung gestellt werden. Caritas wird auch den Binnenflüchtlingen helfen, die in ihre Heimat zurückkehren wollen und dabei besonders schwachen Bevölkerungsteilen ein besonderes Augenmerk widmen.
An den Projekten sollen auch die Einheimischen beteiligt werden, die auch für die zukünftige Instandhaltung von Anlagen verantwortlich sein sollen. Der Vertreter des Catholic Relief Services im Sudan, Darren Hercyk, erklärte in einer vor kurzem veröffentlichten Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, dass „die Menschen im Südsudan eine historische Gelegenheit dazu haben, jahrelange Konflikte hinter sich zu lassen. Caritas hat über viele Jahre hinweg eng mit diesen Menschen zusammen gearbeitet und wir hoffen das Beste für die Zukunft des Landes. Katholische Hilfswerke werden die Kirche im Südsudan weiterhin unterstützen. Wir werden zusammenarbeiten, damit ein Land entsteht, in dem alle Menschen Zugang zu Trinkwasser, Gesundheits- und Bildungswesen haben und wo sichere Entbindungen garantiert sind“.
Im Zusammenarbeit mit dem Sudan Catholic Radio Network (SCRN) wird Caritas auch ein Warnsystem zur Vorbeugung gegen die Auswirkungen von Naturkatastrophen entwickeln. Bei den als „Sudan Aid“ bekannten Zentralen der Caritas im Sudan sollen auch kompetente Mitarbeiter vor Ort ausgebildet werden. Auch „Caritas Internationalis“ wird künftig weiterhin mit den Zentralen in den Diözesen im Süden des Sudan zusammenarbeiten. Zudem unterstützt Caritas die Friedensarbeit der sudanesischen Bischöfe, in deren Rahmen bereits eine internationale Gebetskampagne und das Pflanzen von Bäumen in den verschiedenen Diözesen des Südsudan vorgesehen sind. (AP) (Fidesdienst, 13/06/2011)


Teilen: