ASIEN/VIETNAM - Katholiken sind berufen „im Land einen Beitrag zur Gerechtigkeit und zum Frieden zu leisten“

Samstag, 28 Mai 2011

Ho Chi Minh City (Fidesdienst) – Die vietnamesischen Katholiken möchten im eigenen Alltag zum Aufbau von Gerechtigkeit und Frieden in Vietnam und zum Gemeinwohl des Landes beitragen: dies wurde bei dem ersten von der neu gegründeten „Kommission für Frieden und Gerechtigkeit“ der Vietnamesischen Bischofskonferenz veranstalteten Studienseminar hervorgehoben, das am 27. Mai im Pastoralzentrum der Erzdiözese Ho Chi Minh City stattfand. An der Veranstaltung nahmen 262 Delegierte aus allen Diözesen Vietnams teil. Anwesend waren auch der Erzbischof von Ho Chi Minh City, Kardinal John Baptist Pham Minh Man; der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Vietnam, Erzbischof Peter Nhon von Hanoi; der Vorsitzende der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, Bischof Paul Nguyen Thai Hop von Vinh; die Bischöfe von Lang Son und Can Tho, sowie 49 Weltpriester und 120 Ordenspriester aus 49 Kongregationen und insgesamt 88 Laien.
Bischof Peter Nhon, der die neue Kommission der Bischofskonferenz vorstellte, forderte die Anwesenden in seiner Ansprache auf „Den Blick auf den Dienst unseres Herrn Jesus zu richten, der vom Heiligen Geist gesalbt wurde, „damit er den Armen eine gute Nachricht bringe; damit er den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe (vgl. Lk 4,16-19)“. Der Bischof fordert alle Gläubigen, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen auf, „in das Wort Gottes einzutauchen und der Soziallehre der Kirche treu zu sein“.
Der Vorsitzende der Kommission, Bischof Paul Thai Hop, sprach über die Ziele des Studienseminars, das erstmals als Initiative der Bildung und des Austausches die Delegierten der Kommission auf Ebene der Diözesen und alle die in diesem Bereich der Pastoral tätig sind, versammeln sollte. „Die Kommission Gerechtigkeit und Frieden ist kein Ausschuss, der die Rückgabe von Landbesitz oder die Freilassung von Gefangenen fordert“, so der Bischof, „sondern eine Kommission, den katholischen Gläubigen in Vietnam dabei helfen soll, Gerechtigkeit und Frieden in ihrem eigenen Leben zu bezeugen, nach dem Vorbild Jesu und auf der Grundlage der Kirchlichen Soziallehre. Auf diese Weise werden sie zur authentischen menschlichen und sozialen Entwicklung des Landes beitragen“.
Auf dem Veranstaltungsprogramm standen drei Vorträge über das Wesen und die Aufgaben der Kommission Gerechtigkeit und Frieden (von P. Antony Son, geschäftsführender Sekretär der Kommission), über die Herausforderungen der heutigen Zeit (von Pater G.M Thang) und über Gerechtigkeit und Frieden im vietnamesischen Kontext (von Rechtsanwalt Quan).
Im Anschluss tauschten sich die Teilnehmer in Gruppen über die auf lokaler Ebene und im Bereich der Förderung von Gerechtigkeit und Frieden relevante Themen und über die Perspektiven der Pastoralarbeit aus. Die Teilnehmer waren sich einig, dass in der heutigen Gesellschaft immer mehr Ungerechtigkeit herrscht und betonten, dass „die Rolle der Christen darin besteht, die Kultur der Liebe zu verkünden“. Durch eine besondere Empfindsamkeit des Herzens, so die Teilnehmer abschließend, „sollen sich der Not der Menschen annehmen“ und „mit hilfsbereiten Händen zum Aufbau des Reiches Gottes beitragen“. (JG/PA) (Fidesdienst, 28/05/2011)


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