AFRIKA/SUDAN - Apostolischer Administrator von Malakal: „Die Situation der Vertriebenen aus Abyei ist zunehmend dramatisch“

Freitag, 27 Mai 2011

Abyei (Fidesdienst) – „Die humanitäre Lage von über 40.000 Menschen, die aus Abyei fliehen mussten ist zunehmend dramatisch“, so der Apostolische Administrator von Malakal im Südsudan, Msgr. Roko Taban Mousa, in dessen Gebiet sich die Stadt Abyei befindet, die an der Grenze zwischen dem Nord- und dem Südsudan liegt und seit dem 21. Mai von Soldaten aus Khartum besetzt ist. Genaue Angaben zur Zahl der Menschen, die nach dem Vormarsch der Truppen aus Khartum aus der Stadt flohen, stehen nicht zur Verfügung. Nach Angaben eines Sprechers der Regierung des Südsudan sollen bis zu 80.000 Menschen die Flucht ergriffen haben. „Diese Menschen erhalten keine Hilfe, sie haben weder Lebensmittel noch Medikamente, auch weil die Soldaten aus dem Nordsudan, die die Stadt belagern, die Lebensmittevorräte in der Stadt in Beschlag genommen haben“, so Msgr. Mousa. Die Vereinten Nationen denunzierten, dass die Soldaten aus Khartum 800 Tonnen Lebensmittel und andere lebenswichtige Güter aus den Vorratslagern humanitärer Hilfsorganisationen in Abyei geplündert haben.
„Die Regierung des Südsudan appellierte an die internationalen Organisationen mit der Bitte um Hilfe für die Vertriebenen aus Abyei, doch bis jetzt geschah, soweit mir bekannt ist, noch nichts, obschon es Menschen guten Willens gibt, die gerne Hilfe leisten würden. Unterdessen halten die heftigen Regenfälle an, die angesichts der vielen Stechmücken, das Auftreten von Krankheiten wie Malaria aber auch Durchfallerkrankungen begünstigen. Die Situation bleibt also weiterhin sehr kritisch“, so der Apostolische Administrator von Malakal abschließend.
Unterdessen bekundeten der Nord- und der Südsudan die Absicht, sich um eine friedliche Lösung zu bemühen. Entsprechende Verhandlungen sollen in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba beim Sitz der Afrikanischen Union stattfinden. (LM) (Fidesdienst, 27/05/2011)


Teilen: