ASIEN/INDIEN - Neues Gesetz zum Schutz christlicher Minderheiten macht Fortschritte

Dienstag, 24 Mai 2011

New Delhi (Fidesdienst) – „Es ist ein wichtiger Forschritt für den Schutz der Minderheiten in Indien“, so Bischof Peter Machado von Belagaum im indischen Unionsstaat Karnataka zum Fidesdienst in einem Kommentar zur Verabschiedung des „Communal Violence Bill“, das die Zentralregierung dazu bemächtigt, in verschiedenen Staaten der Union – unabhängig vom Handeln der dort tätigen Bischöfe einzugreifen, wenn es zu Gewalt zwischen verschiedenen Gemeinden oder gegen ethnische und religiöse Gruppen kommt. Das Gesetzt, auf das die christlichen Minderheiten des Landes seit langem warten, erhielt „grünes Licht“ vom „National Advisory Council“ unter Leitung von Sonia Gandhi von der regierenden Kongresspartei und muss nun noch vom Parlament des Landes ratifiziert werden, wo die Regierungskoalition ebenfalls die Mehrheit hat.
„Mit diesem Gesetz werden wir eine rechtliche Grundlage haben, auf die wir uns beziehen können wenn es darum geht uns in Fällen antichristlicher Gewalt zu wehren. Nun warten wir darauf, dass das Gesetz endgültig gebilligt und dann vor allem auch umgesetzt wird“, so Bischof Machado.
Bischof Machado bezieht sich insbesondere auf die Situation in den Staaten Karnataka und Orissa: „Bei den Episoden antichristlicher Gewalt, zu denen es in den beiden Staaten 2008 gekommen ist, blieben die lokalen Behörden gleichgültig. Man hat versucht die Gewalt zu bagatellisieren oder sogar zu verleugnen und erste neue Berichte christlich geprägter Organisationen konnten die Wahrheit ans Tageslicht bringen. Wir hoffen, dass dieses Gesetz verhindern wird, dass sich so etwas wiederholt und vor allem, dass es dazu dienen wird, religiöse Minderheiten in Indien zu schützen.“
Im Gespräch mit dem Fidesdienst betont der Sekretär der Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“ der indischen Bischöfe, Pfarrer Charles Irudayam: „Unverzichtbare Voraussetzung ist, dass ein politischer Wille bei der Regierung der Union existiert, wenn es darum geht Gewalt zu verhindern und Rechte der Minderheiten zu schützen. Dieses Gesetz ist ein Schritt in diese Richtung. Wir wünschen uns, dass weitere folgen werden“. (PA) (Fidesdienst, 24/05/2011)


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