ASIEN - Lebensmittelsicherheit in Zentralasien gefährdet

Mittwoch, 18 Mai 2011

Alamty (Fidesdienst) – Die Lebensmittelsicherheit in den Ländern Zentralasiens ist gefährdet: die Regierungen der ehemaligen Sowjetrepubliken Kasachstan, Tadschikistan, Kyrgisistan, Usbekistan und Turkmenistan mit ihren insgesamt rund 62 Millionen Einwohnern versuchen zwar auf politischer und wirtschaftlicher Ebene eine Stabilität zu garantieren, doch insgesamt 5 Millionen Menschen haben nicht genug zu Essen und ihre Lebensmittelsicherheit ist konkret gefährdet. Das von den Vereinten Nationen geprägte Konzept der Lebensmittelsicherheit umschreibt die Gewissheit, dass Menschen in der Lage sind, ihren täglichen Lebensmittelbedarf zu decken.
Wie aus einer Studie der Staatlichen Universität Nordkasachstan hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegt, haben sich die allgemeinenen Lebensbedingungen in den Gesellschaften Zentralasiens zwar verbessert, doch das Problem der Lebensmittelknappheit betrifft weiterhin große Teile der Gesellschaft, die vor allem unter der Inflation leiden und nicht über notwendigen finanziellen Ressourcen verfügen.
Die Situation, heißt es in dem Bericht sei besonders kritisch in Tadschikistan, das noch unter den Folgen des Bürgerkriegs leidet und in Kyrgistan, wo die politische und soziale Lage nicht ausreichend Stabilität garantieren, nach den Aufständen in den Jahren 2005 und 2010- Diese beiden Ländern sind auch die ärmsten unter den zentralasiatischen Ländern: 30% der Bürger in Tadschikistan und 27% in Kirgisistan sind von Lebensmittelunsicherheit betroffen.
Nach Angaben der FAO sind die beiden ehemaligen Sowjetrepubliken noch weit davon entfernt die minimalen Voraussetzungen für die Sicherheit der Lebensmittelversorgung ihrer Bevölkerung zu erfüllen. 2010 hatten die FAO und das Welternährungsprogramm (WFP) Tadschikistan unter den 22 Ländern genannt, in denen eine „dauerhafte Lebensmittelunsicherheit“ herrscht. Dies bedeutet, dass das Land seit mindestens 8 Jahren unter Lebensmittelknappheit leidet und dass über 10% der Hilfen aus dem Ausland humanitäre Hilfen sind.
Die Studie der Universität Kasachstan nennt abschließend auch Maßnahmen zur Bekämpfung des Phänomens: Inflations- und Preiskontrollen, Einführung neuer Landwirtschaftstechnologien, neue Gesetze zur Unterstützung des Agrarsektors, der für das Überleben eines Großteils der Völker in Zentralasien von ausschlaggebender Bedeutung ist. (PA) (Fidesdienst, 18/05/2011)


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