ASIEN/PAKISTAN - Neuer Fall einer falschen Anschuldigung wegen Blasphemie gegen einen Christen

Samstag, 9 April 2011

Faisalabad (Fidesdienst) – Der 40jähreige Christ Arif Masih aus dem Dorf Chak Jhumra in der Nähe von Faisalabad wurde am 5. April von er Polizei festgenommen und der Blasphemie beschuldigt. Dies Teil die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der Diözese Faisalabad dem Fidesdienst mit. Indem sie die eigene Sorge im Hinblick auf eine „erneute Anklage auf der Basis falscher Anschuldigungen“ zum Ausdruck bringt. Wie aus dem Polizeibericht (Nr. 133/2011) hervorgeht, wird Arif vorgeworfen, er habe Seiten aus einer Koranausgabe herausgerissen und Drohbriefe an Muslime geschrieben, die er zum Christentum bekehren wollte. Damit habe er gegen den Artikel 295c des Blasphemiegesetzes verstoßen, der die Beleidigung und die Schändung des Koran bestraft. Arif Masih befindet sich derzeit in haft, während die Polizei versucht Demonstrationen und Protestkundgebungen zu verhindern.
Wie der Bruder von Arif, Ejaz Masih, der Kommission Gerechtigkeit und Frieden berichtet, wurde Arif Opfer einer Falle, in die ihn sein muslimischer Nachbar, Shahid Yousaf lockte. Yousaf habe zwei Brüder, die bei der Polizei arbeiten und sein Vorhaben unterstützten.
Christen, aber auch viele Muslime, die Arif persönlich kennen, erklären gegenüber dem Fidesdienst, es sei „unmöglich, dass Arif, so etwas Beleidigendes tut“. Der Fall basiere auf erfundenen Anschuldigungen. Die Familie von Arif habe vor kurzem einen Rechtsstreit im Zusammenhang mit dem Besitz eines Grundstücks gewonnen. Der Kläger im Fall Arif gehöre zu der muslimischen Familie, die den Rechtsstreit verloren habe und sich nun rächen wolle.
P. Nisar Barakat, Vorsitzender de Kommission für Gerechtigkeit und Frieden in Faisalabad traf zu einem Gespräch mit den Angehörigen Arifs, an dem auch Rechtsberater und der Chef des örtlichen Polizeibezirks teilnahmen. Dabei wurde die Freilassung Arifs gefordert. Naseem Sadiq, Koordinator des Polizeidistrikts betont: „Arif ist an einem sicheren Ort. Die polizeilichen Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Sollte festgestellt werden, dass die Anschuldigungen erfunden sind, dann werden wir die wahren Schuldigen festnehmen.“
Die „Masihi Foundation“, die sich auch mit der Causa der wegen Blasphemie zum Tode verurteilten Asia Bibi befasst, verfolgt die Entwicklung dieses jüngsten Falls falscher Anschuldigung wegen Blasphemie und ist bereit, auch die Familie von Arif Masih zu betreuen. „Es handelt sich um einen weiteren Missbrauch des Blasphemieparagraphen aus Gründen persönlicher Rache“, so der Vorsitzende der Stiftung, Haroon Barkat Masih, im Gespräch mit dem Fidesdienst. (PA) (Fidesdienst, 09/04/2011)


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