AFRIKA/COTE D’IVOIRE - 5 Millionen Menschen sind nach den Gefechten in Abidjan von Lebensmittelknappheit bedroht

Donnerstag, 7 April 2011

Abidjan (Fidesdienst) – „In diesem Moment ist die Lage relativ ruhig. Seit gestern wurden die Angriffe eingestellt“, so Jean Djoman, der Beauftragte für die für Entwicklung und menschliche Förderung der Caritas in Cote d’Ivoire wo seit gestern in der Wirtschafts- und Verwaltungsmetropole Cote d’Ivoire heftige Gefechte zwischen den Anhängern des scheidenden Präsidenten Laurent Gbagbo und den Einheiten des gewählten Präsidenten Alassane Ouattara herrschen.
„Auf der anderen Seite ist die humanitäre Lage zunehmend dramatisch, da die Menschen infolge der Gefechte in den vergangenen Tagen nicht versorgt werden können. Seit mehr als einer Woche halten sie sich in den Wohnungen verschanzt. In vielen Familien werden die Lebensmittel knapp. Angesichts der unsicheren Lage können viele Verletzte und Kranke auch nicht in die Krankenhäuser gebracht werden“, so Djoman weiter.
„Die ganze Bevölkerung von Abidjan“, so der Caritasbeauftragte weiter, „ist auf irgend eine Weise von den Gefechten betroffen. Es sollte auch daran erinnert werden, dass noch vor Beginn der Gefechte und dem Vormarsch auf das Zentrum der Stadt, bereits ein Teil der Bevölkerung die eigenen Wohnungen verlassen musste. Die Menschen riskieren Lebensmittelnot, sowohl die Vertriebenen als auch diejenigen, die ihre Wohnungen nicht verlassen können. Wenn es Geschäften unter zahlreichen Schwierigkeiten gelingt, zu öffnen, um Lebensmittel zu kaufen, dann haben die Menschen oft nicht das nötige Geld, um die Gelegenheit zu nutzen“.
Vor der Offensive der Einheiten unter Ouattara, die aus dem Norden und dem Westen des Landes kommen, hatten die bewaffneten Anhänger beider Seiten sich bereits in verschiedenen Teilen von Abidjan Gefechte geliefert. Auf die Frage, ob die Gefahr eines Konflikts zwischen den verschiedenen Ethnien besteht antwortet Djoman: „In den vergangenen Wochen gab es Gefechte in verschiedenen Stadtteilen Abidjans. Es handelt sich jedoch um politische Machtkämpfe und nicht um ethnische Konflikte. In beiden politischen Lagern sind die verschiedenen Ethnien des Landes vertreten. Jugendliche beider Parteien wurden bewaffnet und in den Vierteln kam es zu Auseinanderseiten zwischen den beiden bewaffneten Blöcken. Doch die Lage ist angespannt, denn die jeweilige Minderheit in den verschiedenen Staatvierteln musste vor den gegnerischen Erobern fliehen. Die Gefahr von Auseinandersetzungen zwischen Anhängern der beiden Lager bleibt weiterhin reell“, so Djoman abschließend. (LM) (Fidesdienst, 07/04/2011)


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