ASIEN/JAPAN - Die Atomkatastrophe ist „eine Lektion für Japan und die ganze Welt“, so ein Bischof

Dienstag, 29 März 2011

Osaka (Fidesdienst) – Unter den Menschen in Japan verursacht die Zunahme der nuklearen Strahlung in der Umgebung des AKW Fukushima zunehmend Besorgnis. In diesem Zusammenhang befragen sich auch Vertreter der katholischen Kirche mit der „atomaren Frage“. Weihbischof Michael Goro Matsuura von Osaka erklärt dazu gegenüber dem Fidesdienst: „Die Frage, in welchen Weg wir im Hinblick auf den Bau neuer Atomkraftwerke einschlagen ist sehr schwierig. Die Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der japanischen Bischöfe, bei der ich bis zum vergangenen Jahr den Vorsitz hatte, versuchte bei den Menschen ein Bewusstsein davon zu wecken, dass der Bau neuer Atomkraftwerke in Japan und in der ganzen Welt abgelehnt werden sollte. Ich glaube, dass dieser schlimme Unfall für Japan und die ganze Welt eine Lektion sein sollte, und für die Verantwortungsträger Anlass, die Planung weiterer AKWs einzustellen Wir bitten um die Unterstützung der Christen in aller Welt für eine Kampagne gegen den Bau von Atomkraftwerken“.
Auch Bischof Marcellino Daji Tani von Saitama weist darauf hin, dass „die Menschen in einem Umkreis von 30 Kilometern um das Kraftwerk in großer Angst leben. Viele Menschen verlassen die Präfektur Fukushima. Unsere Gläubigen in der Pfarrei Shirakawa sind zwar noch dort, doch auch sie könnten sich bald dazu entschließen, die Region zu verlasen. Es ist die Pflicht der Regierung entsprechende Anweisungen für eine Evakuierung zu geben“.
Die Japanische Bischofskonferenz hatte sich bereits im vergangenen Jahr ablehnend zum militärischen Einsatz von Nuklearwaffen geäußert: in einem Appell an den Präsidenten der Vereinigten Staaten, an die japanische Regierung und an führende Politiker anderer Länder hatten insbesondere die Bischofe von Hiroshima und Nagasaki darum gebeten, dass „alle Anstrengungen unternehmen, die zur Abschaffung von Atomwaffen notwendig sind“. (PA) (Fidesdienst, 29/03/2011)


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