ASIEN/JAPAN - Koreanische Missionarin in Japan: als „verlängerter Arm“ des Papstes unter den vom Tsunami betroffenen Fischern

Montag, 28 März 2011

Sendai (Fidesdienst) – Der Heilige Stuhl wird in Japan vor allem den vom Tsunami betroffenen Fischern helfen, ein neues Leben aufzubauen: zu den Menschen, die sich vor Ort dafür einsetzen, gehört die aus Korea stammende Laienmissionarin von der Gesellschaft vom heiligen Columban, Soon-Ho-Kim, die seit vielen Jahren in Japan tätig ist und dort als Geschäftsführerin des Büros des Apostolats für das Meer in Japan arbeitet. In einem Interview mit dem Fidesdienst berichtet sie, dass über 260 Häfen schwer von dem Tsunami beschädigt sind und über 20.000 Boote zerstört wurden: dies habe das Leben von Tausenden Familien erschüttert, denen nun die grundlegenden Mittel für den Erwerb des eigenen Lebensunterhalts fehlen. Auch für die Volkswirtschaft in den drei Präfekturen Iwate, Miyagi und Fukushima habe dies schwerwiegende Folgen. Es folgt das Interview:

Können Sie uns die Lage der japanischen Fischer beschreiben?
Die Bedingungen sind sehr schwierig. Viele Straßen sind nicht befahrbar und die vom Tsunami betroffenen Gebiete sind nur schwer zu erreichen. An erster Stelle müssen wir die Menschen nun mit humanitären Hilfen versorgen. Die Fischer gehören zu den am meisten betroffenen Bevölkerungsteilen. Die Zahl der Toten steht noch nicht fest, doch nach offiziellen Angaben wurden 111 Häfen in der Präfektur Itawa, 142 in der Präfektur Miyagi und 10 in der Präfektur Fukushima schwer beschädigt. Über 20.000 Fischerboote wurden zerstört: das ist für die Menschen eine wahre Katastrophe, den sie leben vorwiegend vom Fischfang.

Wie wird man diesen Menschen helfen?
An erster Stelle soll ein Kommunikationsnetzwerk entstehen, was unter den derzeitigen Bedingungen nicht einfach ist. Danach werden über mehrere Wochen hinweg Nothilfen verteilen. Schließlich werden wir versuchen, den Umfang der Schäden in den verschiedenen Dörfern an der Küste zu erfassen und uns dabei auf die betroffenen Fischer konzentrieren. Wir werden Wiederaufbauprojekte auf den Weg bringen, die umso umfangreicher sein werden, je mehr Spenden wir erhalten. Wir werden dabei auch mit Regierungsbehörden zusammenarbeiten und die Hilfsprogramme entsprechend koordinieren. (PA) (Fidesdienst, 28/03/2011)


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