ASIEN/MALAYSIA - Bischöfe nach der Beschlagnahme von 35.000 Bibeln: „Die Bibel wendet sich mit ihrer Verkündigung des Heils an alle Menschen“

Freitag, 25 März 2011

Kuala Lumpur (Fidesdienst) – „Die Bibel dient der Verkündigung des Heils und ist für alle bestimmt, die diese Verkündigung hören wollen“, so die katholischen Bischöfe in Malaysia nach der Beschlagnahme von 35.000 in Indonesien gedruckten Bibeln durch Grenzbeamte. Die Behörden des Landes verlangen, dass vor einer Verbreitung in Malaysia ein Aufdruck mit dem Satz „für Christen“ angebracht wird.
Wie aus einer Verlautbarung der katholischen Kirche in Malaysia hervorgeht, vertritt der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Paul Tan Chee Ing von Malacca-Johor die Ansicht, dass man sich auf einen Aufdruck „Christliche Veröffentlichung“ einigen sollte. Derzeit befinden sich die fraglichen Bibelexemplare in den Häfen von Kuching und Klang, wo sie bisher aus bürokratischen Gründen nicht verzollt werden können. Der Innenminister hatte zunächst verlangt, dass der Aufdruck lauten sollten „Nur für Christen“, sich nach Protesten der einheimischen Christen jedoch dazu bewegen lassen, sich auf den Aufdruck „Für Christen“ zu beschränken.
Die „Christian Federation of Malaysia“ (CFM) gab unterdessen bekannt, dass man in der kommenden Woche im Rahmen einer Versammlung versuchen werde einen Komprosmiss mit der Regierung zu vereinbaren, damit die Bibeln nach Malaysia eingführt werden können. Bischof Paul Tan schlug in diesem Zusammenhang die Formulierung „Christliche Veröffentlichung“ für den anzubringenden Aufdruck vor, die seit 1980 benutz wurde und der sowohl die Kirche als auch die Regierung des Landes zugestimmt hatte. Die von der Regierung vorgeschlagene neue Formulierung „Nur für Christen“ bezeichnete er als „nicht akzeptabel und einschränkend“ und betonte in diesem Zusammenhang, dass die „Bibel die Frohbotschaft des Heils und für alle bestimmt ist, die sie hören wollen“.
Im Zusammenhang mit der Angelegenheit der beschlagnahmten Bibeln sollte mit Blick auf eine mögliche Kompromissfindung an eine weitere Episode erinnert werden, die im vergangenen Jahr zu einem Rechtsstreit zwischen der christlichen Glaubensgemeinschaft und dem Staat geführt hatten: Christen sollten das Wort „Allah“ in ihren Veröffentlichungen nicht als Begriff für Gott verwenden. Der Rechtsstreit wurde in erster Instanz von der christlichen Glaubensgemeinschaft gewonnen. Zudem stehen Wahlen in der Provinz Sarawak vor der Tür und im ganzen Land wird es bald allgemeine Wahlen geben. Die Regierung wird deshalb voraussichtlich versuchen Spannungen in den Beziehungen zur christlichen Bevölkerung zu vermeiden, um keinen Stimmenverlust zu riskieren. (PA) (Fidesdienst, 25/03/2011)


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