ASIEN/INDIEN - Karnataka: Katholischer Friedhof geschändet und christliche Pastoren festgenommen

Samstag, 12 März 2011

Mysore (Fidesdienst) – Im westindischen Unionsstaat Karnataka kam es zu neuen Episoden antichristlicher Gewalt: der katholische Friedhof in Mysore wurde von Vandalen geschändet und protestantische Priester wurden wegen angeblicher „Zwangsbekehrungen“ von der Polizei im Verwaltungsdistrikt Tumkur festgenommen.
Am vergangenen 10. März wurde nach Berichten der Ortskirche, die dem Fidesdienst vorliegen, der Friedhof der katholischen Pfarrei vom Kinde Jesu in Pushpagiri, einem Vorort von Mysore, durch vandalische Handlungen geschändet: eine Christusstatue wurde beschädigt und mehrere Gräber verwüstet. Wie aus ersten Ermittlungen hervorgeht, könnte es sich bei der Tat um ein Delikt handelt, das von Unbekannten unter Alkoholeinfluss verübt wurde, doch in der Gemeinde vermutet man, dass das Klima der Intoleranz Auslöser der Tat war.
Im Verwaltungsdistrikt Tumkur waren wenige Tage zuvor zwei Pastoren festgenommen worden, die von hinduistischen Extremisten beschuldigt worden waren, „Zwangsbekehrungen“ durchzuführen. Radikale Milizionäre waren zuvor in eine Kirche eingebrochen, wo sie Bibeln und christliche Schriften mitnahmen. Danach erzeigten sie bei der Polizei Anzeige wegen „Zwangsbekehrungen“.
Karnataka ist seit zwei Wochen Gegenstand einer öffentlichen Debatte, nachdem ein Bericht zur antichristlichen Gewalt 2008 die damaligen Übergriffe auf Christen nicht als solche anerkannte (vgl. Fidesdienst vom 28/02/2011). Christliche Religionsvertreter vor Ort denunzieren unterdessen, dass es auch heute noch zu Episoden der Gewalt kommt und die Behörden weiterhin nicht eingreifen (vgl. Fidesdienst vom 10/03/2011) Das Land wird von der hinduistischen Baratiya Janata Party regiert. (PA) (Fidesdienst, 12/03/2011)


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