ASIEN/BANGLADESCH - Ethnische und religiöse Minderheiten werden Opfer von Menschenrechtsverstößen

Montag, 21 Februar 2011

Dacca (Fidesdienst) – Ethnische und religiöse Minderheiten leben in Bangladesch unter sehr schwierigen Bedingungen und werden dabei oft Opfer von Menschenrechtsverstößen. Dies teilt die Organisation „Hotline Human Rights Bangladesh“ (HHRB) dem Fidesdienst mit, die von der bischöflichen Kommission für „Gerechtigkeit und Frieden“ unterstützt wird in deren Auftrag und die Menschenrechtslage in Bangladesch beobachtet.
Bei einer Versammlung in Dacca, die in Zusammenarbeit mit dem „Resource Centre for Christian Youth in Bangladesch“ veranstaltet wurde, wurde eine Warnung ausgesprochen: Ethnische und religiöse Minderheiten, darunter Hindus, Buddhisten und Christen, werden täglich Opfer von Diskriminierung, Missbrauch und Gewalt durch muslimische Mitbürger (die im Land die Mehrheit bilden) aber auch durch Polizeibeamte und Vertreter anderer Verwaltungsbehörden.
Nach Angaben von HHRB werden die Minderheiten oft gezwungen, das Land zu verlassen, das sie bewirtschaftet haben oder Wohnungen in denen die Familien seit Jahrhunderten leben; Frauen werden vergewaltigt, verschleppt, bekehrt und zur Ehe gezwungen, nichtmuslimische Bürger werden bei der Suche nach einem Arbeitsplatz und beim Zugang zum Bildungswesen diskriminiert. „Es gibt offene und kontinuierliche Menschenrechtsverstöße, ohne dass jemand etwas dagegen unternimmt“, so die Organisation.
Die über 100 Versammlungsteilnehmer aus verschiedenen Teilen des Landes berichteten von ihren Schwierigkeiten und bestätigten den Amtsmissbrauch durch Polizeibeamte und Regierungsvertreter. In diesem Sinn wandten sich die Teilnehmer an die Regierung mit der Bitte, dass alle Bürger des Landes unabhängig von ihrer ethnischen und religiösen Zugehörigkeit gleiche Rechte und Pflichten genießen und Unterdrückung und Diskriminierung, die „Nichtmuslime zu Bürgern zweiten Grades machen“ beendet werden.
Rund 85% der insgesamt 165 Millionen Bürger des Landes sind Muslime, 10% Hindus, 0.6%Buddhisten und 0,3% Christen. Die größten ethnischen Minderheiten sind Oroun und Santal. Die Minderheiten werden von der Verfassung des Landes nicht berücksichtigt und haben nur eingeschränkte Möglichkeiten der Entwicklung und der Emanzipation. (PA) (Fidesdienst, 21/02/2011)


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