ASIEN/INDONESIEN - Als neues Observatorium soll das so genannte „Haus der Lügen“ zur Bekämpfung von Illegalität und Korruption beitragen

Donnerstag, 17 Februar 2011

Semarang (Fidesdienst) – Indonesische Universitätsstudenten brachten in Solo in der Region Semarang eine Initiative mit dem Namen „Haus der Lügen“ auf den Weg. Das als Observatorium konzipierte Projekt soll Daten zur Korruption, Illegalität und Missbrauch in den Reihen der Regierung und der öffentlichen Verwaltung zu Lasen der indonesischen Staatsbürger sammeln und analysieren. Die Initiative, die auch von verschiedenen Dozenten und der Nichtregierungsorganisation „Sari“ unterstützt wird, soll vor allem zur „Verbesserung des zivilen Zusammenlebens und der moralischen Standards in Indonesien beitragen“. Die Bekämpfung von Korruption und Illegalität betrachten die Initiatoren des Projekts als Grundlage für den Aufbau einer gerechten, friedlichen, harmonischen und gewaltfreien Gesellschaft.
An der Eröffnung der neuen Einrichtung nahmen Vertreter verschiedener Menschenrechtsorganisationen und Bürgerbewegungen sowie Delegierte der verschiednen Glaubensgemeinschaften teil, darunter auch der Sekretär der bischöflichen Kommission für den interreligiösen Dialog, Benny Susetyo, und Syafi’i Maarif, ehemals führendes Mitglied der islamischen Organisation Muahmmadiya, teil.
Das Zentrum sammelt Daten und Berichte, die Privatbürger oder Vertreter der Behörden zur Verfügung stellen, die auf Korruption und Missbrauch staatlicher Macht hinweisen wollen. Die gesammelten Informationen sollen in Zusammenarbeit mit Analysten und Akademikern im Rahmen einer alljährlichen Forschungsarbeit verarbeitet werden.
Wie Beobachter dem Fidesdienst berichten, könnte die interreligiöse Gewalt der vergangenen Tage auch provoziert worden sein, um die Öffentlichkeit vom Problem der Korruption abzulenken (vgl. Fidesdienst vom 14. Februar 2011). In einer Verlautbarung, die dem Fidesdienst vorliegt, betont das Forum „Indonesia Society for Freedom of Faith“, dass zur Überwindung der zunehmenden Gewalt in Indonesien vor allem auch eine weitere grundlegende Frage erörtert werden sollte: die mangelnde Integration zwischen verschiedenen Volks- und Religionsgruppen auf dem ausgedehnten indonesischen Archipel. (PA) (Fidesdienst, 17/02/2011)


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