AFRIKA/SUDAN - Fast 99% der Wähler befürworten die Unabhängigkeit des Südsudan; Studentenunruhen in Khartum

Montag, 31 Januar 2011

Khartum (Fidesdienst) – Der Südsudan wird ein unabhängiger Staat sein. Am gestrigen 30. Januar wurden die Ergebnisse des Referendums veröffentlicht, das in der Region vom 9. bis 15. Januar stattfand. Das Ergebnis wurde in Juba, der Hauptstadt des künftigen Staates offiziell bekannt gegeben. Nach der Auszählung aller Stimmen steht fest, dass 98,83% der rund 4 Millionen Wähler die Unabhängigkeit befürworten. Unterdessen riefen in der sudanesischen Hauptstadt Khartum die Universitätsstudenten zu Protestkundgebungen gegen das Regime des Präsidenten Omar Hasan Ahmad al-Bashir auf.
„An den Kundgebungen nahmen fas ausschließlich Universitätsstudenten ein. Die Polizei ging bei ihren Eingriffen sehr hart vor“, so ein Beobachter zum Fidesdienst, der aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden möchte. „Die Demonstranten hatten den gestrigen Tag für ihre Proteste ausgesucht, an dem die Ergebnisse des Referendums bekannt gegeben wurden, und wollten sich damit mehr Aufmerksamkeit sichern. Neben den Protesten gegen den Präsidenten forderten die Studenten auch die Einheit des Landes“. Wie aus Mitteilungen hervorgeht, die die Organisatoren der Proteste veröffentlichen, soll bei den Kundgebungen ein Student an den Folgen der Verletzungen gestorben sein, die ihm Polizeibeamte zugefügt haben.
„Derzeit hat es den Anschein, als ob sich die Proteste auf die Universitäten beschränkten. Das Regime hat mit großem Aufwand an Sicherheitskräften reagiert. Doch es stimmt, dass die Menschen mit einem Anstieg der Lebensmittelpreise konfrontiert werden, weshalb es nicht auszuschließen ist, dass die Proteste sich ausweiten“, so der Beobachter abschließend.
Am Vorabend der Protestkundgebungen veröffentlichte die Tageszeitung „Sudan Tribune“ in ihrer online-Ausgabe einen Artikel, in dem die Demonstrationen angekündigt wurden. Wie aus dem Artikel hervorgeht, sollen die Proteste über die verschiedenen social networks organisiert worden sein. Die Organisatoren sollen dabei auch bereits die ‚Slogans’ ausgegeben haben, von denen einige auch auf die Demonstrationen in Ägypten Bezug nahmen. (LM) (Fidesdienst, 31/01/2011)


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