ASIEN/PAKISTAN - Human Rights Watch: Asia Bibi, Symbolfigur der verfolgten Christen

Donnerstag, 27 Januar 2011

Islamabad (Fidesdienst) – Die sich ausbreitende Extremismus, Intoleranz und Gewalt zeichnen ein düsteres Bild von der Menschenrechtslage in Pakistan: dies betont die internationale Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ (HRW) in ihrem Bericht 2011, der in den vergangenen Tagen in Islamabad präsentiert wurde. Vor einem solchen Hintergrund – heißt es in den Bericht – ist Asia Bibi eine Symbolfigur für die Situation verfolgter Christen und religiöser Minderheiten.
In dem Kapitel über Pakistan weist HRW darauf hin, dass „2010 ein disaströses Jahr für den Schutz der Menschenrechte war“ und dass „die Regierung wenig für die Verbesserung der Lage getan hat“. Der Bericht zitiert viele terroristische Anschläge, Attentate auf Kultstätten und öffentliche Einrichtungen; Morde an Journalisten (insgesamt 11) und anderen Aktivisten oder gemäßigten Muslimen; zahlreiche Episoden der Verfolgung religiöser Minderheiten.
Der Bericht erinnert auch an den Mord an dem Gouverneur von Punjab, Salman Taseer, und an die Drohungen gegen die Abgeordnete Sherry Rehman im Zusammenhang mit ihrer Kritik am Blasphemiegesetz. „Die Regierung der People’s Power Party setzt sich nicht in ausreichendem Maß für die Bekämpfung des religiösen Extremismus ein“, heißt es in dem Bericht.
HRW zitiert auch die Causa Asia Bibi, als beispielhaft für die Verfolgung religiöser Minderheiten: „Es ist traurig mit anzusehen, wie das Justizsystem die eigene Unabhängigkeit nutzt um das Parlament zu untergraben und Diskriminierungen und Missbrauch zu unterstützen, die es eigentlich verhindern sollte“, beklagt HRW.
Unterdessen nimmt die internationale Druckausübung auf die pakistanischen Institutionen zu: eine Gruppe von Nichtregierungsorganisationen unter Leitung von Release International, überreichte Wajid Shamsul Hasa, dem Hohen Kommissar für Menschenrechte in Pakistan eine Petition mit 51.000 Unterschriften, mit der die Unterzeichner Religionsfreiheit und den Schutz religiöser Minderheiten zu fordern und erinnern insbesondere auch an den Fall Asia Bibi. (Fidesdienst, 27/01/2011)


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