AFRIKA/SUDAN - Bischof von Tombura-Yambo: „Wir befürchten mögliche Massaker der LRA an Weihnachten und während des Volksentscheids im Januar“

Dienstag, 21 Dezember 2010

Khartum (Fidesdienst) – „Es gibt mindestens vier Dörfer in Western Equatoria, in denen die Einwohner Angst vor neuen Übergriffen der Lord’s Resistance Army (LRA)“, so Bischof Edward Hiiboro Kussala von Tombura-Yambo im Südsudan. Verschiedene humanitäre Hilfswerke warnten in den vergangenen Tagen vor möglichen Angriffen der aus Uganda stammenden Rebellen, die in weiten Teilen des Südsudan und im Südosten der Zentralafrikanischen Republik und im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo ihr Unwesen treiben.
„Wir befürchten mögliche Massaker sowohl in der Weihnachtszeit als auch Anfang Januar, in der Zeit um das Referendum, mit dem die Bürger über die Unabhängigkeit des Südsudan entscheiden“, so Bischof Kussala. „In diesem Moment ist die Bevölkerung zunehmend besorgt im Hinblick auf erneute Übergriffe der LRA. Deshalb sind bereits Selbstverteidigungsmilizen, die so genannten ‚Arrow Boys’ entstanden, deren einzige Waffe jedoch Pfeil und Bogen sind.“
Bischof Julian Daavo Mbia von Isiro Niangara in der Equator-Provinz im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo sagt zum Fidesdienst, dass in seiner Region auch „vorbeugend vor möglichen Übergriffen der LRA gewarnt wird. Gegenwärtig gibt es keine konkreten Indizien, die auf eine konkrete Möglichkeit von Angriffen der ugandischen Rebellen auf unsere Diözese hinweisen.“ An Weihnachten 2008 waren bei mehreren Übergriffen der LRA in der kongolesischen Provinz rund 900 Menschen ums Leben gekommen, 700 wurden verschleppt. (LM) (Fidesdienst 21/12/2010)


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