AFRIKA/SUDAN - Löst die Krise in Darfur möglicherweise neue Spannungen zwischen Nord- und Südsudan aus?

Dienstag, 9 November 2010

Khartum (Fidesdienst) – Die Krise in Darfur im Westen des Sudan könnte zu neuen Spannungen zwischen der Zentralregierung in Khartum und der autonom verwalteten Region Südsudan führen.
Der Leiter des Geheimdienstes in Khartum (National Intelligence and Security Services, NISS), Mohammed Atta Al-Moula, forderte die Regierung des Südsudan auf, im Interesse des Friedens zwischen Nord- und Südsudan die in Darfur agierenden Rebellen, die sich im Südsudan aufhalten, zu stoppen.
Die Situation in der westsudanesischen Region Darfur ist seit 2003 kritisch, als dort die ersten Guerillagruppen ihren Kampf aufnahmen und größeres Interesse der Zentralregierung an den Geschicken der Region forderten.
Der sudanesische Präsident Omar Al-Bashir lehnte unterdessen ein Eingreifen seines stellvertretenden Premierministers Salva Kiir (der auch Präsident des Südsudan ist) in der Darfur-Frage ab und betrachtet die Versuche des Südsudan, einen Dialog zwischen den verschiedenen Rebellengruppen auf den Weg zu bringen mit Misstrauen.
Nach Aussage des NISS befinden sich im Südsudan Basislager verschiedener Guerillagruppen aus Darfur, die bisher von der Regierung des Südsudan (die ebenfalls eine von Khartum unabhängige Armee hat) nicht behelligt wurden.
Die Krise in Darfur ist somit ein weiterer Punkt, in dem sich die Regierungen des Nord- und Südsudan nicht einig sind. (LM) (Fidesdienst, 09/11/2010)


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