AFRIKA/SUDAN - Christliche Kirchen engagieren sich für einen friedlichen Verlauf des Volksentscheids im Januar

Montag, 11 Oktober 2010

Khartum (Fidesdienst) – Vertreter der christlichen Konfessionen, die sich im Sudan Council of Churches (SCC) zusammenschließend, dem auch die katholische Kirche angehört, werden nach Absprache mit der Regierung des Südsudan, den Verlauf des Referendums am 9. Januar beobachten, bei dem die Bürger über die Unabhängigkeit der Region entscheiden werden.
Die Vereinbarungen wurden im Rahmen des „Kejiko 2“-Forums in Juba geschlossen, bei dem sich Vertreter der Südsudanesischen Regierung und Vertreter des SCC in der vergangenen Woche bereiten. Die Kirche werden im Vorfeld der Volksbefragung auch Aufklärungs- und Bildungsveranstaltungen durchführen, bei der Vertreter beider Optionen (für und gegen die Unabhängigkeit) ihre jeweilige Position erläutern können.
Die Kirchenvertreter werden auch aktiv an Schlichtungsversuchen in strittigen Fragen teilnehmen, wie zum Beispiel die Region Abyei mit ihren zahlreichen Erdölabkommen, über die bei einem separaten Referendum ebenfalls am 9. Januar entschieden werden wird.
Im Rahmen des Forums äußerte der stellvertretende Präsident des Südsudan, Riek Machar, unterdessen seine Sorge im Hinblick auf das Schicksal der christlichen Kirchen im Norden des Sudan, sollte bei dem Volksentscheid die Unabhängigkeit des Südens entschieden werden.
Machar wiederholte seine Befürchtungen auch bei der Konferenz über Menschenrechte und Religionsfreiheit, an der christlichen und muslimischen Religionsführer teilnahmen und die in den Räumlichkeiten des amerikanischen Konsulats in Juba von der internationalen Kommission für Religionsfreiheit der Vereinigten Staaten veranstaltet wurde.
Macher betonte in diesem Zusammenhang, es sei wichtig im Hinblick auf die Zukunft der christlichen Kirchen eine Absprache mit dem Nordsudan zu treffen, die auch den Schutz kirchlicher Infrastrukturen umfasst. Religion und Staat seien im Sudan nicht getrennt und die Gesetze des Landes gründeten auf der Scharia.
Die Scharia wurde 1983 unter Präsident Gaafar Nimeiry eingeführt und war eine der Ursachen für den Bürgerkrieg zwischen dem Norden und dem Süden des Sudan, der mit den Friedensvereinbarungen im Jahr 2005 beendet wurden. (LM) (Fidesdienst, 11/10/2010)


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