AFRIKA/SUDAN - Katholische Kirche ist besorgt im Hinblick auf das Schicksal von Bürgern aus dem Südsudan, die im Norden des Landes leben

Freitag, 8 Oktober 2010

Khartum (Fidesdienst) – Um das Gebet für den Frieden im Sudan bat Bischof Cesare Mazzolari von Rumbek im Südsudan am Fest der Madonna vom Rosenkranz.
Bischof Mazzolari nahm am Gebet in der Kathedrale von der Heiligen Familie teil, das im Rahmen der Kampagne „101 Tage des Gebets“ stattfand (vgl. Fidesdienst vom 22. September 2010) bei der die Gläubigen für einen friedlichen Verlauf der Volksabstimmung vom 9. Januar 2011 zur Unabhängigkeit des Südsudan beten.
Mit Herannahen des Datums der Abstimmung äußeren sich immer mehr Politiker und Bürgerinitiativen zu ihren Positionen für oder gegen die Unabhängigkeit des Südsudan. Damit wächst im Land auch die Spannung. Am 7. Oktober warf die Regierung in Khartum der Armee des Südsudan vor, Teile eines strittigen Gebiets an der Grenze zwischen Nord- und Südsudan besetzt zu haben. Wie ein Militärsprecher aus Khartum betonte, könnte „die Durchführung der Volksabstimmung infrage gestellt werden, sollte es weitere Verstöße dieser Art geben“.
Der Präsident des Südsudan, Salva Kiir, betonte unterdessen im Gespräch mit einer UN-Delegation während deren Besuch im Südsudan, dass er in den von ihm regierten Regionen eine Volksbefragung auch autonom durchführen könnte, sollte die Zentralregierung die Stimmabgabe behindern.
Die Spannungen zwischen Nord- und Südsudan bereiten auch den katholischen Bischöfen Sorge. Wie die Nachrichtenagentur CISA mit Sitz in Nairobi berichtet, äußerte sich der Generalsekretär der Sudanesischen Bischofskonferenz, P. Santino Maurino Morokomoro, in einem Interview mit Good News Radio in Rumbek besorgt im Hinblick auf die Situation von Bürgern aus dem Südsudan, die im Norden des Landes leben. „Das Leben der Südsudanesen, die im Norden leben ist gefährdet, P. Morokomomo fügte hinzu, dass diese Menschen oft gerne in ihre Heimat zurückkehren würden, aber nicht über die nötigen Mittel dazu verfügen.
In diesem Sinn wandte sich der Generalsekretär der Bischofskonferenz in einem Appell an die Regierung des Südsudan mit der Bitte um Unterstützung bei der Rückführung dieser Personen. P. Morokomomo befürchtet zudem, dass im Falle einer Trennung zwischen dem Norden und dem Süden, die Kirche im Norden des Sudan Verfolgungen in Form von Beschlagnahme von Gütern oder Drohungen gegen Personen ausgesetzt sein könnte. (LM) (Fidesdienst, 08/10/2010)


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