AFRIKA/SUDAN - Regierung des Südsudan will Waffen an Selbstverteidigungsmilizen im Kampf gegen die Übergriffe der LRA verteilen

Montag, 27 September 2010

Kharthum (Fidesdienst) – Die Regierung des Südsudan wird Selbstverteidigungsmilizen in den ländlichen Gebieten, die auch als „Arrow Boys“ bekannt sind, mit modernen Waffen ausrüsten.
Die Milizen waren bisher vor allem mit Macheten bewaffnet und dienten dem Selbstschutz der Dörfer im Südsudan, die von den ugandischen Rebellen der Lord’s Resistance Army (LRA) heimgesucht werden, die ihr Unwesen in einem weiten Gebiet im Osten der Demokratischen Republik Kongo, im Südosten der Zentralafrikanischen Republik und im Südosten des Sudan treiben.
Das Parlament des Südsudan (der seit der Unterzeichnung eines Friedensabkommens im Jahr 2005 eine gewisse Autonomie genießt) wird 5 Millionen sudanesische Lire (rund 2 Millionen Dollar) für Feuerwaffen, Kommunkationssysteme und Ausbildung der Selbstschutzgruppen bereitstellen.
Dem Beschluss der südsudanesischen Behörden liegen Befürchtungen zugrunde, dass die Rebellen die Sicherheit in der Zeit vor dem Referendum im Jahr 2011 gefährden könnten. Bei der Volksbefragung werden die Einwohner des Südsudan über die eigene Unabhängigkeit abstimmen.
Am 10. September hatten unterdessen die Religionsführer der vier von den Überfällen der LRA betroffenen Länder sich in einer gemeinsamen Absichtserklärung dazu verpflichte, Druck auf die internationale Staatengemeinschaft auszuüben, damit diese die Maßnahmen zur Beendigung der Gewalt ergreift (vgl. Fidesdienst vom 14. und 21. September 2010).
Die an die Selbstschutzmilizen verteilten Waffen sollen nach Beendigung des durch die Überfälle der LRA verursachten Notstandes jedoch wieder eingezogen werden. (LM) (Fidesdienst, 27/09/2010)


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