ASIEN/INDONESIEN - „Das Attentat steht in Verbindung mit dem internationalen Terrorismus und hat nichts mit der politischen Lage im Land zu tun. Indonesien könnte politische und wirtschaftliche Schäden erleiden“, so Beobachter aus kirchlichen Kreisen.

Donnerstag, 9 September 2004

Jakarta (Fidesdienst) - „Es handelt sich um internationalen Terrorismus, der nichts mit der politischen Lage im Land zu tun hat. Für die Christen in Indonesien ändert sich nichts“, so ein Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Jakarta im Gespräch mit dem Fidesdienst zum Attentat auf die australische Botschaft.
„Das Attentat wurde kurz vor den Präsidentschaftswahlen verübt, die in zehn Tagen in Indonesien stattfinden werden. Es hat Angst und Schrecken unter der Bevölkerung hervorgerufen, vor allem, weil noch nicht bekannt ist, wer dafür verantwortlich ist“, so der Beobachter.
„Der Vorfall“, so der Beobachter, „hat nichts mit der politischen Lage im Land zu tun, sondern es handelt sich um internationalen Terrorismus. Er könnte sich jedoch auf die interne Lage im Land auswirken: vor allem was die Wirtschaft des Landes anbelangt, denn Indonesien hat sich erst vor kurzem von der Wirtschaftskrise des Jahres 1998 erholt; und auch im politischen Bereich, wo das Land die ersten Schritte auf dem Weg der Demokratie unternimmt und dieses Jahr die ersten demokratischen Wahlen in der Geschichte des Landes stattgefunden haben“.
„Dass die australische Botschaft Ziel des Attentats war ist jedoch ein klares Zeichen dafür, dass es sich nicht um interne Angelegenheiten handelt: es soll eine benachbarte Wirtschafsmacht getroffen werden, die die Vereinigten Staaten im Rahmen der Militärkoalition im Irak unterstützt“.
„Für die katholische Kirchen und christliche Gemeinden“, so der Beobachter abschließend, „besteht keine Gefahr: es bestehen ausgezeichnete Beziehungen zur muslimischen Glaubensgemeinschaft in Indonesien, die im Allgemeinen sehr tolerant und friedliebend ist. Sowohl auf der Ebene der Religionsvertreter als auch an der Basis gibt es keine Spannungen zwischen Christen und Muslimen.“
Von den 210 Millionen Einwohnern Indonesiens sind rund 85% Muslime, die Christen machen 13% der Bevölkerung aus (davon sind über 6.300.000 Katholiken) und die Gläubigen anderer Religionen 2%. (PA) (Fidesdienst, 09/09/2004 - 30 Zeilen, 328 Worte)


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