AFRIKA/SUDAN - „Wir brauchen eine politische Lösung gegen die Überfälle der LRA“, so der Bischof von Tombura-Yambo zum Fidesdienst

Dienstag, 14 September 2010

Yambio (Fidesdienst) – „Nach 25 Kriegsjahren müssen wir eine politische Lösung finden“, so Bischof Edward Hiiboro Kussala von Tombura-Yambo im Südsudan zum Fidesdienst. In der vergangenen Woche fand im Sudan ein Treffen der Regionalen Konferenz der Religionsführer statt, bei dem sich diese mit den Auswirkungen des Vorgehens der Lord’s Resistance Army (LRA) auf das Leben der Zivilbevölkerung in der Region befassten.
„An dem Treffen“, so Bischof Kussala, „nahmen Delegationen aus den vier Ländern – Uganda, Sudan, Demokratische Republik Kongo und Zentralafrika teil – in denen die Rebellen der LRA agieren. Die Länder waren mit rund 60 Delegierten vertreten. Neben den Vertretern der katholischen Kirche waren auch Delegierte der anderen christlichen Konfessionen und Muslime anwesend.“ Im Anschluss an die Arbeiten veröffentlichten die Teilnehmer eine gemeinsame Erklärung, in der sie von den Regierungen eine politische Lösung des Problems fordern.
Im Juni 2008 hatten die Regierungen in der Region nach dem Scheitern der Friedensverhandlungen zwischen der ugandischen Regierung und den Rebellen in Juba erneut den Weg des militärischen Vorgehens gewählt (vgl. Fidesdienst vom 4. Juni 2008). Damit sollten die Angriffe der Guerillakämpfer, die nicht mehr nur in Uganda sondern inzwischen auch im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo, im Südsudan und in Zentralafrika ihr Unwesen trieben, gestoppt werden. Trotz der Stationierung ugandische Militäreinheiten sowohl im Kongo als auch in Zentralafrika, agieren die Rebellen der LRA weiterhin in der Region. Betroffen ist vor allem die Zivilbevölkerung. Allein in der Diözese Tombura-Yambo wurden 7 Pfarreien überfallen.
„Ich habe die Notwendigkeit einer politischen Lösung des Problems in einem Gespräch mit dem ugandischen Verteidigungsminister betont“, so Bischof Kussala, der dabei hervorhebt: „Der Anführer der LRS, Kony, hat mir ein Schreiben überreicht, mit dem er sich auch an verschiedene internationale Persönlichkeiten wendet (darunter der Generalsekretär der Vereinten Nationen), in dem er sich zu neuen Friedensverhandlungen bereit erklärt“.
„Wir dürfen solchen Verhandlungen keinen Riegel vorschieben“, so der Bischof von Tombura-Yambo abschließend. (LM) (Fidesdienst, 14/09/2010)


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