AFRIKA/SOMALIA - Ohne Schulen gibt es keine Hoffnung für Kinder aus der Region Gedo im Südwesten des Landes

Donnerstag, 9 September 2010

Nairobi (Fidesdienst) – Für viele Kinder in Somalia bietet die Schule keine Perspektiven, insbesondere in der Region Gedo im Südwesten des Landes, wo viele von ihnen arbeitslos werden, sich als freiwillige Soldaten bei der Armee melden oder auswandern. Nach vielen Kriegsjahren und jahrzehntelangem Sich-selbst-Überlassen-Sein, gibt es große Lücken im Bildungswesen. Wie das Kinderhilfswerk UNICEF berichtet, besuchen in Somalia nur etwa ein Fünftel der Kinder die Grundschule. Weniger als die Hälfte besuchen eine weiterführende Schule, die Voraussetzung für den Besuch der Hochschulen in Mogadischu oder Kismayo ist. In der Region Gedo, in der über eine halbe Million Menschen leben, gibt es nur eine weiterführende Schule. Die meisten Kinder bleiben nach Abschluss der Grundschule sich selbst überlassen und sind eine leichte Beute für bewaffnete Gruppen und kriminelle Banden. Oft genügt es, dass man ihnen drei Mahlzeiten am Tag verspricht. Wie aus einem UNICEF-Bericht vom Mai 2010 hervorgeht, werden bereits neunjährige Kinder „ von verschiedenen bewaffneten Gruppen im ganzen Land rekrutiert und manche betrachten die Schulen sogar als Bezugspunkt für das Rekrutieren von Kindersoldaten“. Trotz allem wünschen sich auch Kinder in Gedo eine Schulbildung, denn die Wahl lautet für sie oft entweder einen Stift oder eine Waffe in der Hand halten. (AP) (Fidesdienst, 09/09/2010)


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