ASIEN - Asiens Christen sind besorgt und verurteilen die Initiativen “Koran Burning Day”

Montag, 6 September 2010

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Als „inakzeptabel“ und „verurteilenswürdig“ beurteilen Christen in Asien den „Koran Burning Day“ am 11. September, eine Initiativen die Pastor Terry Jones des „Dove World Outreach Center“ in Gainsville in Florida (USA) auf den Weg bringen will.
Religionsführer in verschiedenen Ländern, betonen in diesem Zusammenhang einstimmig im Gespräch mit dem Fidesdienst, dass in den Beziehungen zu anderen Religionen der gegenseitige Respekt von grundlegender Bedeutung ist. Zu den wichtigsten Dingen gehört dabei der Respekt gegenüber den Heiligen Schriften: ein Verstoß gegen dieses Prinzip beleidigt die Gefühle der Glaubenden.
„Wir verurteilen diese Kampagne mit Nachdruck, denn sie widerspricht dem Respekt, den wir allen Religionen schulden, denn sie widerspricht damit unserer Lehre und unserem Glauben“, so der Vorsitzende der Pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Lawrence Saldanha von Lahore, Der Vorsitzende des „Pakistan Christian Congress“, Nazier S. Bhatti, wandte sich unterdessen an Rev. Jones mit der Bitte, seine Initiative abzusagen, „sie könnte den christlichen Minderheiten in Ländern mit muslimischer Mehrheit schaden“: „Radikale Islamisten werden den Koran Burning Day als Vorwand für Übergriffe auf Christen nutzen“, warnt er.
In Indien leben 130 Millionen Muslime. Der Vorsitzende der Indischen Bischofskonferenz lud christliche und muslimische Religionsführer ein, die gemeinsam eine Verlautbarung formulierten und die Initiative ablehnte, die „der Lehre Jesu Christi widerspricht“. „Wir verurteilen als katholische Kirche diese sinnlose und respektlose Drohgebärde“, so der Kardinal.
Besorgt sind Christen auch in Indonesien, dem bevölkerungsreichsten muslimischen Land der Welt, wo am vergangenen Wochenende verschiedene islamische Gruppen zu Protesten gegen die Aktion aufgerufen hatten. Vor einigen Tagen trafen sich Vertreter der Bischofskonferenz mit Mitgliedern der radikalen islamischen Bewegung FPI, um dabei den gegenseitigen Respekt zwischen Christen und Muslimen hervorzuheben. Die FPI verurteilte mit Nachtdruck die Geste des Pastors, will aber die eigenen Mitglieder nicht zu Rachehandlungen oder Gewalt aufrufen.
Der Generalsekretär der Indonesischen Bischofskonferenz, Bischof Johannes Pujasumarta von Dandung, sagt zum Fidesdienst: „Wir haben unsere Ablehnung geäußert und darum gebeten, dass die Aktion abgesagt wird. Wir werden weiter dafür beten, dass in Indonesien und in aller Welt infolge dieser unverantwortlichen Geste nichts Unerfreuliches passiert“. (PA) (Fidesdienst, 06/09/2010)


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