ASIEN/PAKISTAN - Christliche Flutopfer werden nicht identifiziert und erhalten keine Hilfe

Donnerstag, 26 August 2010

Multan (Fidesdienst) – Über 200.000 christliche Flüchtlinge und 150.000 Hindus erhalten in der südlichen Provinz keine humanitären Hilfen. Dies teilen Mitarbeiter der Caritas und anderer Hilfsorganisationen, die vor Ort tätig sind, dem Fidesdienst mit. Damit bestätigen sie die Diskriminierung religiöser Minderheiten bei der Verteilung von Hilfen. Auch in der Provinz Sind trifft 600.000 christliche und hinduistische Flutopfer dasselbe Schicksal.
Hilfsmittel, die angesichts der verheerenden Notlage immer noch unzureichend angeliefert werden, werden von Regierungsbeamten verteilt, die muslimischen Extremisten nahesten oder von muslimischen Hilfsorganisationen, die Angehörige anderer Religionen bei der Verteilung immer wieder diskriminieren.
„Diesen christlichen und hinduistischen Flutopfer fehlt es an Allem, sie warten machtlos und finden keine Zuflucht. Ihr Überleben ist ernsthaft gefährdet“, so ein freiwilliger Helfer zum Fidesdienst. „Christen werden oft ignoriert: oft werden sie absichtlich nicht einmal identifiziert oder registriert. Auf diese Weise sind sie automatische ausgeschlossen von der Hilfeleistung und der Verteilung von Medikamenten und Lebensmittel, da sie ja überhaupt nicht existieren“.
Vor allem im Süden des Punjab sind verschiedene islamistische Organisationen tätig, die die derzeitige Tragödie zu ihren Gunsten ausnützen, um religiöse Minderheiten zu diskriminieren. Viele dieser Grupperungen improvisieren sich nach Aussage des Beobachters als „Hilfsorganisationen“ und lassen sich als lokale Nichtregierungsorganisationen registrieren. Doch sie zielten dabei auf die Eliminierung von Christen ab und die Katastrophe betrachteten sie als günstige Gelegenheit.
Nazir S. Bhatti, Präsident des „Pakistan Christian Congress“ erklärte in einer Verlautbarung, dass „antichristliches Empfinden verhindert, dass Christen Hilfe erhalten“ und bitte die Regierung um „besondere Fonds für religiöse Minderheiten“. Wohltäter bittet er die eigenen Spenden der Caritas zur Verfügung zu stellen.
Unterdessen erstellte die Caritaszentrale der Diözese Multan in Zusammenarbeit mit Caritas Pakistan und den örtlichen Behörden einen Aktionsplan für die Hilfsprogramme für Flutopfer im Süden von Punjab. Dabei sollen vor allem auch Christen und Hindus versorgt werden, denen bisher noch nicht geholfen wird. In sieben Verwaltungsbezirken will man Zelte, Lebensmittel, Trinkwasser und ärztliche Versorgung garantieren. (PA) (Fidesdienst, 26/08/2010)


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