AFRIKA/UGANDA - Hinter den Attentaten von Kampala zeichnet sich ein komplexes Bild ab

Donnerstag, 29 Juli 2010

Kampala ( Fidesdienst)- Die Untersuchungen ueber das doppelte, am 11. Juli erfolge Attentat in der uganischen Hauptstadt Kampala gehen weiter. Die Attentate, die 76 Todesopfer gefordert hatten, wurden nach eigenen Aussagen von den Shabab v eruebt, einer integralistischen Gruppe aus Somalien, die sich der von einer militaerischen Streitmacht (vorwiegend aus ugandischen Soldaten bestehend) unterstuetzten Uebergangsregierung in Mogadiscio widersetzt.
Die uganidische Polizei hat an die 40 Personen verhaftet, die der Teilnahme an den Attentaten angeklagt sind; vielen unter ihnen sind Somalier.Uganda hat eine betraechtliche Anzahl von somalischen Fluechtlingen aufgenommen und trainiert in Uganda einen Teil der Streitkraefte der somalischen Uebergangsregierung .Berichten der Tageszeitung "The Monitor" zufolge verbirgt sich hinter den Attentaten vom 11. Juli eine weitaus komplexere und alarmierende Szene. Die Zeitung zitiert einen Bericht des ugandischen Gehimdienstes vomn Septwember 2009, demzufolge es bereits einen Plan fuer die Sprengstoffattentate in Kampala seitens der Allied Democratic Forces (ADF) mit Unterstuetzung der Shabab gab. Die ADF sind 1996 auf Initaitive integralistischer Muslime entstanden und hat sich in der Folge mit einer anderen Guerrilla-Gruppe, der National Army for the Liberation of Uganda zusammengetan.
"Die ADF ist eine schwache Gruppe, die es seit 2001 nicht mehr schafft in Uganda taetig zu sein. Ihre Mitglider sind vor gegraumer Zeit in den Osten der Demokratischen Republik Kongo gefluechtet. Es scheint mir unwahrscheinlich, dass sie in die Atentate von Kampala involviert sind", erklaert S.E. Mons. Egidio Nkaijanabwo, der Bischof von Kasese; Kasese liegt in der Diozese im Suedwesten Ugandas, wo die ADF einige Jahre lang operiert hat. "Von 1996 bis 2001 hat diese Gruppe ueberall in unserer Dioezese Unsicherheit gesaet, und auch unsere Kirche hat daruner gelitten. Die Gruppe beruft sich auf den radikalen Islamismus und wurde von einer auslaendischen Macht unterstuetzt. Um 2001 ist es dann der ugandischen Armee gelungen die Kontrolle ueber das Gebeit wiederherzustelen. Seitdem haben sich die ADF-Rebellen in den Kongo gefluechtet."
Die mehrere Jahre lang praktisch untaetig gewesene ADF/NALU machte vor eingein Wochen von sich reden, als die kogolesische Armee einen Angriff auf deren Basen in Nord-Kivo gefuehrt hat. Den Angaben der internationalen humanitaeren Organisationen zufolge bewirkten die Kaempfe die Flucht von ca. 90.000 Zivilisten.
Der von "he Monitro" zitierte ugandische Geheimdienstbericht bestaetigt, dass die ADF ueber 800 kaempfende Mitglider verfuegt, "alles Muslims, von denen 40% Ugander sind; die anderen sind Kongolesen, Tanzaner, Senegalesen, Somalier und Angehoerige anderer westafrianischer Staaten" Die Gruppe wird von Jamil Mukulu angefuehrt, einem zum Islam uebrgetretenen Katholiken, der in den letzten Tagen angeblich im Osten Kongos verletzt worden ist. Laut "The Monitor" hate die ugandische Armee vor den Attentaten vom 11. Juli einen Angriff gegen die Basen von ADF/NULA im Kongo mit Unterstutzung der Kongolesen und der Verinigten Staaten vorbereitet. Wenn sich diese Informatinen bestaetigen, zeichnet sich ein ein komplexes Szenario ab, bei dem der radikale Islam und der von den USA gefuehrte Kampf gegen den Terrorismus die seit jahrzenten in der Region bestehenden Spannungen ueberlagern werden. Im Hintergrund stehen die immensen kongolesischen Bodeschaetze und das ugandische Erdoel, das erst seit kurzem gefoerdert wird. (L.M.) ( Fidesdienst 29/7/2010)


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