AFRIKA/UGANDA - Terrorismus: dominierendes Thema des UA-Gipfels. Muetter und Kinder, die an Krankheit und Unterernaehrung sterben in Vergessenheit geraten

Mittwoch, 28 Juli 2010

Kampala ( Fidesdienst)- Jedes Jahr sterben in Afrika 4,5 Mio Kinder und 265.000 schwangere Frauen an Krankheit und Unterernaehrung. Dieses Drama sollte eigentlich im Mittelpunkt des Gipfeltreffens der Afrikanischen Union stehen, das am 27. Juli in Kampala zu Ende ging (s. Fides 26.7.2010). Die Agenda war stattdessen vom Buergerkrieg in Somalien bestimmt, vom Terrorismus-Alarm in Nordwest-Afrika (infolge der Ermordung einer franzoesischen Geissel durch die selbst ernannte Al Quaeda im Islamischen Maghreb) sowie von der Polemik ueber den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshfs in Den Haag fuer den Praesidenten des Sudan, Omar El Bashir.
Der islamische R§Terrorismus mit seinen Verbindungen in Somalien und im Maghreb hatte es durch das Doppelattentat leicht die Agenda des Gipfel umzuwerfen. Es wurde am 11. Juli in Kampala - zwei Wochen vor Eroeffnung des UA-Treffens in der ugandischen Hauptstadt - veruebt; die somalischen Shabab zeichneten verantwortlich dafuer. Uganda, das mit 3500 Mann an der Mission der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM) beteiligt ist und eine betraechtliche Anzahl somalischer Fluechtliche aufgenommen hat, hat dazu beigetragen, dass das Problem Somalien in den Mittelpunkt der Arbeiten des Gipfeltreffens gerueckt wurde, wie es bereits die zur GAD (Zwischenstaatliche Entwicklungsorganisation, in der die Laender Ostafrias zusammengefasst sind) mit ihrer Forderung nach Verstaerkung der AMISOM getan hatte.
Der UA-Gipfel nahm den Antrag an und beschlloss die Entsendung weiterer 4000 Soldaten. Derzeit besteht AMISOM aus 6000 Soldanten (3500 Udander und 2500 Burunder). Die GAD-Laender sollen 2000 Maenner entsenden; Guinea-Conakrzy hat sich verpflichtet ein Battallion (850 Soldaten) zu entsenden und Gibuti sichert eine noch unbekannte Anzahl von M ilitaers zu. Die USA, die der AMISOM bereits logistische und finanzielle Unterstuetzunge geben, haben weitere Hilfenfuer die afrikan ische Mission in Somalien zugesagt. Der Praesident der UA-Kommission, Jean Ping, hat darueberhinaus angekuendigt, dass beschlossen wurde, die 8000-Mann-Begrenzung bei der Zusammensetzung von AMISOM aufzuheben. Auf diese Weise koennte die Amisom - wenn sich andere afrikanische Laender an der Entsendung vn Truppen beteiligen wollten - auf eine Staerke von 10-15.000 Mann ansteigen. Die Ermordung einer franzoesischen Geissel in den Hawenden von Al Quaeda im Islamischen Maghreb wurde vom UA-Kommissar fuer Frieden und Sicherheit, Ramtane Lamamra, verurteilt. Die UA hat die Kommission gebeten Vorschlaege fuer die Antiterrorismus-Koordinierung unter ihren Mitgliedern vorzulegen.
Was den Sudan betrifft, so haben die UA-Mitglieder "Besorgnis ueber das Verhalten" des Staatsanwalts des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag, Luis Moreno Campo, geaeussert. Dieser habe "unakzeptierbare und unhoefliche Erklaerungen zu dem Fall des Psudanesischen Praesidenten El Bashir und andere Situationen in Afrika" abgegeben. Die UA hat auch den Antrag des Internationalen Strafgerichtshofes auf Einrichtung eines Verbindungsbueros in Afrika abgewiesen. (L.M.) ( Fidesdienst 28/7/2010)


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