ASIEN/PAKISTAN - Der Weltrat der Kirchen: "Das Gesetz ueber die Blasphemie abschaffen"

Samstag, 24 Juli 2010

Islamabad ( Fidesdienst) – Das Gesetz ueber die Blasphemie muss dringend abgeschafft werden. Es verletzt die buergerliche wie die Religionsfreiheit und ist die “groesste Verfolgungsquelle der religioesen Minderheiten in Pakistan”: so heisst es in einer dem Fidesdienst zugesandten Note des Weltkirchenrates, der einen offenen Brief an den Praesidenten von Pakistan, Asif Ali Zardari, und an Premierminister Syed Yousaf Raza Gilani unmittelbar nach der Ermordung der beiden christlichen Brueder, Rashid und Sajid Emmanuel am 19. Juli in Faisalabad gerichtet hat.
Der Weltrat der Kirchen schliesst sich damit den Stimmen der buergerlichen Gesellschaft, der pakisgtanischen Kirche und zahlreichen internationalen religioesen und Laien-Institutionen an (wie z.B. “Hilfe fuer die leidende Kirche”; Europaeisches Parlament mit seiner Resolution ), die die Abschaffung des Gesetzes ueber die Blasphemie in Pakistan fordern. Der Weltrat der Kirchen ist ein oekumenisches Organ mit Sitz in Genf, in dem 349 christliche Kirchen aller Konfessionen in Vertretung von 560 Millionen Christen in 110 Laendern der Erde vereint sind; er arbeitet in “der Einheit des Glaubens, des Zeugnisses und des Dienstes fuer eine gerechte und friedliche Welt”. Seine Aktion bezeugt die grosse Naehe der christlichen Gemeinschaft in aller Welt zum Leiden der Glaeubigen in Pakistan.
“Die Einfuehrung des Gesestzes ueber die Blasphemie in das pakistanische Strafrecht – bemerkt der Rat in seinem von Generalsekretaer Rev. Olav Fyske Tveit unterzeichneten Schreiben – beruehrt einige der heikelsten Aspekte fuer die buergerliche und Religonsfreiheit”, denn dieses Gesetz wird haeufig von extremistischen Gruppen missbraucht um die religioesesn Minderheiten Misshandlungen und willkuerlicher Gewalt auszusetzen. Der Rat gibt seiner grossen Besorgnis darueber Ausdruck, dass “das Gesetz die Harmonie und das Wohl der Menschen zerstoert, die in einer Gesellschaft zusammenleben, die sich durch religioesen Pluralismus auszeichnet. Der M issbrauch des Gesetzes hat physische und psychologische Gewalt hervorgebracht, bis hin zum Tod von unschuldigen Menschen: das ist eine Verletzung der in Art. 36 der pakistanischen Verfassung garantierten Grundrechte.”
Kin dem Schreiben wird deshalb die Hoffnung ausgesprochen, dass die Schuldigen an dem Mord von Faisalabad vor Gericht kommen, und es werden “dringende Massnahmen zur Abschaffung des Gesetzes und zum Schutz der Rechte und Wuerde aller Peronen in der pakistanischen Gesellschaft gefordert.” Fidesdienst 24/7/2010)


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