ASIEN/INDONESIEN - Das Drama der Kinder, die zusammen mit Erwachsenen in Gefängniszellen festgehalten werden

Dienstag, 20 Juli 2010

Jantho ( Fidesdienst) – Tausende von Kindern leben in Indonesien Gefängnisgittern. In diesem Land Asiens liegt das Mindestalter für Strafverfolgung bei acht Jahren und wird häufig auch bei geringfügigen Straftaten angewandt. Die meisten dieser Kinder werden zusammen mit Erwachsenen in den Gefängniszellen gehalten, wo sie dann oft Opfer von Gewalt und sexueller Misshandlung sind. „So ist das Rechtssystem in Indonesien. Keine der staatlichen organe – Polizei, Ministerien, Anwaltsbüros – sind in der Lage ein Gesetz zum Schutz der Kinder zu erstellen“, erklärte kürzlich der Verantwortliche für Das Programm „Kinderrechte“ der Organisation Save the Children in Inonesien. Die Gemeinde der Provinz Aceh versucht das problem anzugehen, indem sie Familien, Polizei und Öffentlichkeit zusammenbringt, damit die Kinder aus den gefängnissen geholt werden können. „Wenn sie eine Straftat begehen und ins Gefängnis kommen, laufen sie Gefahr zu wirklichen Kriminellen zu werden“, sagte ein Experte für den Schutz von Minderjährigen der UNICEF Aceh. Allein in dieser Provinz befanden sich im vergangenen April 66 Kinder hinter Gittern, incl. 29 Jungen mit begonnenem Prozess und 36 Jungen und 1 Mädchen, die schon verurteilt waren. Im Jahr 2009 wurden neun von zehn Kindern verurteilt und ins Gefängnis geworfen. Die Universität von Indonesien hat herausgefunden, dass 85% der Kinder zusammen mit Erwachsenen in den Zellen gehalten werden. Derzeit befindet sich ein neuer Gesetzentwurf über die Jugendkriminalität in Vorbereitung, nach dem das Mindestalter für die Strafverfolgung von 8 auf 12 Jahre heraufgesetzt und die Schwere der Vergehen beurteilt werden und das Gefängnis nur der letzte Ausweg sein soll. (AP) (20/7/2010 Fidesdienst)


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