AFRIKA/SOMALIA - Ehemaliger Oppositionsvertreter Ahmed Mohamud Silaanyo wird zum neuen Präsident von Somaliland gewählt

Samstag, 3 Juli 2010

Mogadischu (Fidesdienst) – Somaliland ist ein von der internationalen Staatengemeinschaft nicht anerkannter Staat, wo die Demokratie jedoch solider zu sein scheint als in anderen afrikanischen Staaten, die Mitglieder der Vereinten Nationen oder der Afrikanischen Union sind. In der ehemaligen britischen Kolonie im Norden Somalias, die 1991 die eigene Unabhängigkeit proklamierte, fanden am 26. Juni Präsidentschaftswahlen statt, die der Oppositionsführer Ahmed Mohamud Silaanyo gewann.
Der scheidende Präsident Dahier Riyale Kahin akzeptierte umgehend die eigene Niederlage und bekräftigte, dass es sich um „eine korrekte Gegenüberstellung handelte, aus der einer als Sieger hervorgehen musste. Ich gratuliere dem neuen Präsidenten Ahmend Mohamud Silaanyo und seiner Partei Klumiye zu ihrem Sieg“. Der scheidende Staatschef fügte hinzu, dass er „als Begründer der demokratischen Grundlagen Somalilands“ nicht beabsichtige, die erzielten Fortschritte in Frage zu stellen. Auf einem Kontinent, auf dem in manchen Ländern Präsidenten auf Lebzeit gewählt werden, ist eine solche Erklärung ungewöhnlich.
Der neue Präsident erhielt 50% der stimmen, während der ehemalige Präsident Riyale 33% der Stimmen auf sich vereinigte. Er werde die Bemühengen seines Vorgängers um die internationale Anerkennung des Staates fortsetzen, so der neue Präsident.
Im Gegenteil zu Somaliland herrscht in den anderen Teilen Somalias ein Bürgerkrieg, bei dem sich Truppen der Übergangsregierung (mit Unterstützung eines Kontingents der Afrikanischen Union) und eine Reihe von Rebellenbewegungen, darunter die extremistische muslimische Shabab-Miliz, bekämpfen.
Die Shabab-Miliz erkennt die Wahl in Somaliland nicht an und verbot Feiern zur 50jährigen Unabhängigkeit Somalias (1. Juli 1960). (LM) (Fidesdienst, 03/07/2010)


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