AFRIKA/UGANDA - Bischöfe äußern sich besorgt im Hinblick auf die Wahlen im Jahr 2011

Freitag, 25 Juni 2010

Kampala (Fidesdienst) – „Wir stellen mit großer Sorge fest, dass im Vorfeld der Wahlen im Jahr 2011 sich Angst und Pessimismus in den Herzen vieler Bürger ausbreiten“, so die ugandischen Bischöfe in einem Dokument, das sie zum Abschluss ihrer Vollversammlung veröffentlichen.
„Die Gründe für die Angst sind viele und wir wollen nur einige nenne, die am meisten verbreitet sind: die Unsicherheit der Arbeitsplätze und des Grundbesitzes, die wachsende Kluft zwischen Reichen und Armen, die Zunahme der Spannungen zwischen ethnischen Gruppen, die schlechte Qualität des Gesundheitssystems und andere soziale Probleme. Deshalb ist es von grundlegender Bedeutung, dass alle, die sich auf eine Kandidatur bei den kommenden Wahlen vorbereiten, bereit sind, diese Fragen entschlossen anzugehen und dabei stets das Gemeinwohl vor Augen zu haben“, so die Bischöfe.
Im Jahr 2011 sollen die Ugander ihren Präsidenten wählen. Die Bischofskonferenz weist darauf hin, dass „die Ereignisse, die derzeit im Land stattfinden, zeigen, dass die Angst und die Sorge im Hinblick auf die politische Zukunft unseres Landes wachsen, vor allem im Zusammenhang mit dem, was vor, während und nach der Wahl geschehen kann. Deshalb wünschen wir uns ein korrektes Wahlprogramm, das von einem glaubwürdigen Organismus umgesetzt wird und Transparenz und Unparteilichkeit garantiert“.
„Die Kirche Engagiert sich dafür, dass unter dem Menschen die Hoffnung wächst, dass bei den Wahlen Werte und Prinzipien der Demokratie im Namen des Allmächtigen im Mittelpunkt stehen. Wir sind auch weiterhin bemüht die Demokratie zu fördern und als Stimme der Stimmlosen aufzutreten, ohne dabei unsere Unparteilichkeit aufzugeben“, so die Bischöfe, die auch an die Medienschaffenden appellieren, damit sie „sich in Selbstkontrolle übern und bei ihrer Arbeit den Sinn für Verantwortlichkeit zugrunde legen, damit wahre und objektive Informationen verbreitet werden, die die legitime Meinungsvielfalt respektieren“
In ihrem Dokument befassen sich die Bischöfe auch mit verschiedenen weiteren Fragen, darunter die Spannungen zwischen dem Buganda-Reich und der Zentralregierung (vgl. Fidesdienst vom 16. September 2009 und vom 17. März 2010), die Situation im Norden des Landes, Umweltschutz, die Förderung des vor kurzem entdeckten Erdöls, Korruption sowie Mängel im Gesundheitswesen Gesundheitswesen.
„Gleichsam appellieren wir an die Regierung und an das Parlament, damit der Gesetzentwurf zur Pressefreiheit, der Missbrauch vorbeugen soll, nicht gegen die Prinzipien der Meinungsfreiheit verstößt, ein Recht, auf das in einer wirklich modernen und demokratischen Gesellschaft alle Bürger als Einzelpersonen oder als Organisationen Anspruch haben“.
Abschließend beklagen die Bischöfe häusliche Gewalt und Menschenopfer, die sie als „unmenschliche Praxis bezeichnen, die gegen die Moral und gegen die Lehre Christi verstößt, und die auf Aberglauben, Unwissenheit und Geldgier gründet“. (LM) (Fidesdienst, 25/06/2010)


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